Nach der Verunreinigung des Bodensees mit Fäkalien im Sommer 2019 hat die Staatsanwaltschaft Ravensburg ihre Ermittlungen gegen drei Mitarbeiter der Stadt Friedrichshafen eingestellt.
Die Beschuldigten hätten jeweils einen drei- beziehungsweise vierstelligen Betrag an gemeinnützige Organisationen gezahlt. Damit würden die Vorwürfe wegen fahrlässiger Gewässerverunreinigung und fahrlässiger Körperverletzung nicht weiter verfolgt, teilte die Anklagebehörde am Montag mit.
Zu der Verschmutzung des Wassers war es gekommen, nachdem mehrere Tage lang keimbelastete Abwässer aus der Kanalisation über den Buchenbach in den Bodensee geflossen waren. Ursache war die verstopfte Ablaufleitung eines Regenüberlaufbeckens nach starken Regenfällen. Das verdreckte Wasser konnte nicht an die Kläranlage weitergeleitet werden und floss stattdessen in den Bodensee.
Die Abwasseranlage sei nicht ausreichend kontrolliert worden, stellte die Staatsanwaltschaft fest. Die verantwortlichen drei Mitarbeiter der Stadt hätten dafür sorgen müssen, dass Kontrollen auch nach Starkregen durchgeführt werden.
Weit über 200 Menschen waren nach Kontakt mit dem Wasser erkrankt und hatten unter Durchfall und Erbrechen gelitten. Der betroffene Uferabschnitt war tagelang gesperrt worden.