Ein Gefängnis-Maskottchen namens Toni soll Kindern künftig Besuche in den Gefängnissen des Landes erleichtern und dem Justizvollzug ein kinderfreundlicheres Gesicht geben. Der Name für das knuffige, von einem Häftling entworfene Erdmännchen sei von Kindern inhaftierter Eltern vorgeschlagen worden, teilte das Justizministerium mit.
«Mit Toni schaffen wir ein Symbol für Nähe und Geborgenheit in einer Umgebung, die für Kinder oft mit Unsicherheiten verbunden ist», sagte Justizministerin Marion Gentges (CDU) bei der Vorstellung von Toni in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Mannheim. Plüschtiere, bedruckte Becher und Flyer, die das Maskottchen zeigen, sollen künftig in allen Justizvollzugsanstalten Baden-Württembergs zu finden sein.
Erdmännchen Toni war von einem Insassen der Mannheimer JVA entworfen worden. Die Zeichnung wurde im Rahmen eines Malwettbewerbs unter den Gefangenen in den Südwest-Gefängnissen ausgewählt. Der Entwurf eines neugierigen und geselligen Erdmännchens stehe für die Werte der Familienfreundlichkeit, wie es weiter hieß. Später reichten Kinder von Gefangenen ihre Namensvorschläge ein – und «Toni» machte das Rennen.
Die Idee mit dem Maskottchen war in dem Projekt «Familienfreundliche Vollzugsgestaltung» des Ministeriums entstanden. Damit soll das Wohl der Kinder von Häftlingen mehr in den Blick genommen und auch der Zusammenhalt von Familien gefördert werden. Toni soll zugleich Ängste abbauen, eine angenehme Stimmung schaffen und auf familienfreundliche Angebote im Gefängnis hinweisen.