Kontrovers diskutiert wurde im Vorfeld vor allem die Unterbringung in den Teilorten. Denn das hatte die Stadt zur Bedingung gemacht, dass zum Beispiel auch in Mähringen, Lehr, Jungingen oder in Einsingen, Grimmelfingen und Gögglingen Flüchtlinge untergebracht werden. Viele Anwohner fühlten sich von der Stadt regelrecht überrumpelt und gründeten Anfang des Jahres eine Bürger-Initiative. Der harte Kern der Initiative sind 20 bis 25 Leute, die sich regelmäßig treffen und sich austauschen. Fast 1000 Unterschriften hat die Bürger-Initiative inzwischen gesammelt. Bettina Lingenfelder aus Ulm-Mähringen ist Sprecherin der Initiative. Ihr ist ganz wichtig, dass es nicht generell gegen die Unterbringung von Geflüchteten geht, sondern um die Art und Weise, wie mit den Bürgern gesprochen wurde. Anfangs nämlich gar nicht, dann wurde es besser und die Belange der Bürger wurden gehört. Inzwischen gab es auch Gespräche mit den Fraktionen. Der Ältesten-Rat des Gemeinderats hat sich ihre Belange angehört. Ein Antrag der Anwohner wurde aufgenommen.
Es gehe nicht um ein kategorisches Nein, betont Heiko Lanz aus Ulm-Lehr, der ebenfalls für die Bürger-Initiative spricht. Sondern um die Betreuung. Die sei letztendlich entscheidend dafür, ob Integration gelinge oder nicht. Für die Bürger-Initiative ist klar: die Haupt-Arbeit geschieht vor Ort. Sprich in den Teilorten. Im Alltag. Von den Nachbarn, in den Vereinen. Die Gemeinderats-Sitzung heute könne nur der erste Schritt zu einer gelungenen Integration sein. Die Bürger-Initiative will weiter mit der Stadt und den Parteien im Kontakt bleiben und den Diskurs aktiv begleiten.