Hohe Temperaturen bringen leider oft auch Gewitter mit sich. Wir erklären, wie man sich am besten verhalten sollte, wenn es blitzt und donnert.
Der Sommer ist da, es ist heiß und alle freuen sich. Aber meistens lassen die Hitzegewitter da nicht mehr lange auf sich warten. Muss man dann wirklich durch das ganze Haus rennen und alle Stecker ziehen? Und ist eine zusätzliche Versicherung nötig, wenn bei einem Gewitter etwas kaputt geht? Wir erklären, wie man sich verhalten sollte, um bei einem Gewitter sicher zu sein.
Tatsächlich sollten die Stecker von elektrischen Geräten gezogen werden, damit sie bei einem Blitzeinschlag nicht durch Überspannung zerstört werden. Wenn aber ein Überspannungsschutz montiert ist, schützt dieser die Geräte und man muss sie nicht unbedingt ausstecken – aber sicher ist sicher. Die meisten neueren Geräte haben einen solchen Schutz aber sogar schon integriert, sie können also bedenkenlos angeschlossen bleiben.
In Gebäuden mit Blitzschutzsystem ist das kein Problem, genauso in neuen Häusern mit Kunststoffrohren. Die können nämlich keinen Strom weiterleiten. Ist das nicht der Fall, kann duschen während eines Gewitters tatsächlich gefährlich werden. Im Zweifelsfall sollte man aber am besten einfach nach dem Gewitter duschen.
Dieses Sprichwort ist absoluter Quatsch. Bäume bieten keinen Schutz bei einem Gewitter, denn Blitze schlagen in hohe Punkte ein, wie Türme, Antennen oder eben Bäume. Deswegen sollte man sich bei Gewittern unter keinen Umständen unter einen Baum stellen, vollkommen egal, ob es eine Buche, eine Eiche oder ein anderer Baum ist.
Wer auf freiem Feld vom Gewitter überrascht wird, sollte eine Senke suchen, um nicht der höchste Punkt im Gelände zu sein. Dort soll man sich dann hinein setzen, in die Hocke gehen und die Beine mit den Armen umklammern. Hinlegen sollte man sich auf jeden Fall nicht, das würde nämlich die Angriffsfläche vergrößern.
Oft ist man ja dann nicht alleine auf der „Flucht“ vor einem Gewitter. Trotzdem sollte man sich besser alleine in Sicherheit bringen und Menschenmengen meiden. Falls das nicht geht, am besten mehr als einen Meter Abstand halten, das ist seit Corona ja nichts Neues mehr.
Tatsächlich sollte man übrigens nicht vor einem Gewitter wegrennen. Wenn die Beine beim Laufen (weit) auseinander sind, besteht ein Spannungsunterschied. Dadurch kann auch ein Blitz, der in der Nähe einschlägt, Strom durch den Körper jagen. Besser ist es mit geschlossenen Beinen von dem Zentrum des Gewitters wegzuhüpfen.
Auch mit dem Fahrrad sollte eher nicht von dem Gewitter wegfahren werden. Ein Fahrrad ist ein metallener Gegenstand, also besser absteigen und das Fahrrad mit genügend Abstand abstellen. Dass die Gummireifen bei einem Blitz schützen stimmt übrigens nicht. Das Gleiche gilt auch für Motorräder.
Außerdem sollten bei einem Gewitter auf keinen Fall andere metallene Gegenstände in den Händen gehalten werden, weil sie genau wie ein Fahrrad den Strom besonders gut leiten. Sogar der Regenschirm soll geschlossen bleiben. Dann wird man zwar nass, allerdings würde man mit einem Schirm seinen höchsten Punkt erhöhen.
Beim Baden ist das Wasser sofort zu verlassen, auch wenn man zum Beispiel mit dem Boot auf dem See ist. Denn auch auf einem See kann der Blitz einschlagen.
Aber nicht nur Schwimmen, sondern auch andere Sportarten können gefährlich sein. Beim Reiten oder Golf zum Beispiel bildet man oft den höchsten Punkt in der Umgebung und ist damit bei einem Gewitter gefährdet. Sogar Fußballspiele sollten sofort abgebrochen werden, wenn ein Gewitter aufzieht. Schon öfter hat auf einem Fußballfeld der Blitz eingeschlagen.
In Häusern ist man gut vor Gewittern geschützt, vor allem wenn die einen Blitzableiter oder ein Blitzschutzsystem haben. Türen und Fenster sollte man allerdings schließen, damit kein Wasser eindringt und der Wind nichts verwüstet.
Autos und auch Züge bieten ebenfalls einen sehr guten Schutz. Sie sind sogenannte „Faradaysche Käfige“. Sie leiten also die Energie eines Blitzes in die Erde. Deshalb ist die Energie für die Personen im Innenraum nicht gefährlich.
Trotzdem sollte man bei Gewitter nicht mit dem Auto fahren. Bei starkem Regen kann es zu Aquaplaning kommen und bei starkem Wind ist es schwierig, das Fahrzeug unter Kontrolle zu halten. Außerdem können zum Beispiel Äste von Bäumen umherfliegen und das Fahren gefährlich machen.
Am wichtigsten ist es, immer das Wetter zu beobachten und sich nicht blind auf den Wetterbericht zu verlassen. Wenn ein Gewitter aufzieht, sollte die Tour rechtzeitig abgebrochen werden. Wenn das nicht mehr möglich ist, sollte schnellstens Schutz in einer Hütte mit Blitzschutzsystem gesucht oder im Tal das Gewitter abgewartet werden.
Für die Camper gilt: Ein Zelt bietet leider keinen Schutz vor Gewittern und auch Wohnmobile sind nur sicher, wenn sie eine Metallkarosserie haben. Und natürlich sollte man nicht in unmittelbarer Nähe zu Bäumen campen, die könnten bei einem Sturm Äste verlieren oder sogar umfallen.
Die Regel lautet: Sekunden zwischen Blitz und Donner / 3 = Entfernung in Kilometer
Ab einer Entfernung von ungefähr fünf Kilometern kann ein Gewitter für Euch gefährlich werden. Das Gewitter ist vorbei, wenn seit circa 30 Minuten kein Donner mehr zu hören ist.
Für Schäden am Gebäude kommt die Wohngebäudeversicherung auf. Für Schäden an der Wohnungseinrichtung oder Wertgegenständen im Haus ist hingegen die Hausratsversicherung zuständig. Dabei sollte darauf geachtet werden, ob ein Überspannungsschaden mitversichert ist. Für Personenschäden und Schäden an Sachen Dritter haftet die Privathaftpflichtversicherung des Haus- oder Grundstückbesitzers. Um Schäden am Auto kümmert sich die Kfz-Versicherung (Teilkasko und Vollkasko).