Großrazzia am Ulmer Lederhof: Zwischen 15.00 Uhr und 20.00 Uhr war die Polizei in der Ulmer Innenstadt rund um das Parkhaus Deutschhaus, den Lederhof und die Bahnhofstraße im Einsatz. Auch Rauschgiftspürhunde waren dort im Einsatz. Rund 70 Personen wurden von den Beamten kontrolliert. Dabei wurden mehrere Verstöße festgestellt.
In neun Fällen wird wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz ermittelt. In allen Fällen fanden die Ermittler geringe Mengen an Drogen, die mutmaßlich zum Eigenkonsum bestimmt waren. Die Drogen wurden beschlagnahmt. Gegen zwei weitere Personen wird wegen einem Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz ermittelt, da sie unerlaubt verschreibungspflichtige Medikamente dabei hatten. Außerdem wurden drei Personen geschnappt, die sich unerlaubt in Ulm aufhalten. Gegen diese wird jetzt wegen des Verstoßes gegen das Aufenthaltsgesetz ermittelt.
Bei einem 39-jährigen Mann wurde außerdem ein Elektroschocker aufgefunden. Auch er muss mit einer Strafe rechnen. In einem Fall versuchte ein 27 Jahre alter Mann falsche Personalien anzugeben. Dafür gibts nun ein Bußgeld, denn die Beamten sind darauf nicht reingefallen. Bei drei weiteren Personen musste die Identität auf der Dienststelle geklärt werden. Inzwischen wurden sie wieder entlassen. Insgesamt wurden gegen mehr als 40 Personen Platzverweise ausgesprochen.
Im Rahmen der Kontrollen konnten ebenfalls Erkenntnisse zu vergangenen Straftaten in Ulms Innenstadt erlangt werden. Um die vielen Delikte zu bearbeiten, wurde beim Polizeirevier Ulm-Mitte die Ermittlungsgruppe "Einstein" eingerichtet. Die Polizei selbst zeigt sich mit dem Ablauf des Einsatzes zufrieden. Das Ergebnis bestätige, dass die Maßnahmen notwendig seien. Deshalb wird die Polizei Ulm auch in Zukunft verstärkt in der Innenstadt Kontrollen durchführen. Auch Ulms Oberbürgermeister Czisch äußerte sich noch am Abend gegenüber DONAU 3 FM. Laut ihm zeige man mit dem Einsatz dem Verbrechen klare Kante.
Die zurückliegenden Wochen haben gezeigt, dass die Zahl der Vorfälle im Bereich Lederhof/Deutschhaus zuletzt deutlich zugenommen hat. Es ist absolut richtig und auch von mir immer so gefordert worden, dass wir nicht zusehen dürfen, bis sich dort eine höchst problematische Szene verfestigt und etabliert. Gerade die jüngsten Vorfälle haben gezeigt, dass es vor allem junge Männer von außerhalb sind, die mit dem Zug in die Stadt kommen, und in diesem bahnhofsnahen Bereich ihr Unwesen treiben. Die jetzigen Kontrollen sind daher ein wichtiges Signal: Wir schauen nicht weg, die Polizei sorgt für Sicherheit, kriminelles Verhalten wird nicht geduldet. Aus meiner Sicht gehört unbedingt beides zusammen, um den Lederhof langfristig aufzuwerten und attraktiver zu machen: einerseits ein kulturelles und sozialpädagogisches Angebot, andererseits aber auch eine Null-Toleranz-Strategie gegenüber Straßenkriminalität. Sicherheit und Sauberkeit sind Grundvoraussetzungen, damit es am Lederhof künftig gut läuft. - Gunter Czisch, Oberbürgermeister Ulm