Am Freitagmittag fand die Grundsteinlegung für den Neubau der Gänstorbrücke statt. Nach drei Jahren Planungszeit geht es nun in die Umsetzung. Neben den beiden Oberbürgermeistern waren Regierungspräsident Klaus Tappeser aus Tübingen und Regierungsvizepräsidentin Sabine Beck aus Augsburg unter den Rednern. Zu den rund 53 Millionen Baukosten brachte Tappeser einen baden-württembergischen Zuschuss von rund 11 Millionen Euro und Beck brachte aus Bayern sogar 18,8 Millionen Euro mit. Die restlichen Kosten teilen sich die Städte Ulm und Neu-Ulm hälftig.
Rund 28.000 Fahrzeuge fahren täglich über die östlichste Donaubrücke zwischen den beiden Städten, die in den 1950er Jahren erbaut wurde. Sie ist berühmt geworden, weil sie eine ungewöhnlich schlanke Stahlbetonbrücke ist, die sich ohne Stützpfeiler über die Donau spannt. Genau die Schlankheit wurde der Brücke zum Verhängnis, denn durch die immer schwerer werdenden Lastwagen wurde sie in ihrer Standfestigkeit geschädigt. Seit 2018 ist der Lkw-Verkehr über die Brücke verboten, anfangs lediglich mit Schildern, die aber immer wieder ignoriert wurden. Schließlich wurden Betonbarrieren ausgebaut und eine Schrankenanlage ließ nur städtische Busse neben der Pkw-Schleuse über die Brücke. Rund ein halbes Dutzend Schrankenbäume wurde zerstört, weil Fahrzeuge gewaltsam über die Brücke wollten.
In der kommenden Woche beginnen die Abrissarbeiten. Von der aus zwei parallelen Teilen bestehenden Brücke wird zuerst der westliche Teil abgerissen, während der Verkehr zwischen Ulm und Neu-Ulm mit jeweils einer Fahrspur über den verbleibenden Brückenteil abgewickelt wird. Nach dem Neubau der einen Hälfte im Jahr 2025 wird der Verkehr auf den Neubau umgelegt, um im Jahr 2026 die östliche Brückenhälfte zu ersetzen. Im Jahr 2027 soll dann die Brücke komplett ersetzt sein. Zur Dauer des Neubaus kommentierte Neu-Ulms Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger: „Manchmal dauert’s ein bisschen, aber dafür wird’s richtig gut!“ Neben vier Fahrspuren gibt es auf beiden Seiten Geh- und Radwege. Die Fahrbahn ist bereits für den Einbau von Straßenbahngleisen vorbereitet.