Sie wissen ganz genau, wann Zeit ist raus zu gehen oder gefüttert zu werden. Auch wann ihr Herrchen nach Hause kommt scheinen sie genau zu wissen. Doch haben Hunde wirklich ein Zeitgefühl?
Habt Ihr euch auch schon einmal gefragt, woher euer Hund weiß, dass ihr zu lange schlaft und euch deshalb weckt? Oder wie sie die Zeiträume wahrnehmen, in denen ihr arbeiten seid? Klar ist: sie nehmen die Zeit wahr, aber auf jeden Fall anders als wir.
Ganz allgemein kann man Zeitgefühl als die Fähigkeit von Menschen und Tiere bezeichnen, wie sie die Dauer eines objektiven Vorgangs abschätzen. Bei Hunden hat das Empfinden der Zeit sicherlich nichts mit der Uhrzeit zu tun. Es liegt vielmehr daran, dass Hunde gut darin sind, Muster ihres Herrchens zu erkennen und sich diese zu merken. Die kleinsten Verhaltensweisen, die die Besitzer zeigen und auch immer wieder wiederholen, nehmen Hunde wahr und reagieren auch darauf. Diese Muster der Menschen sind von Uhrzeiten geprägt, beispielsweise das morgendliche Aufstehen, holen der Leine für den abendlichen Spaziergang, oder die Futterzubereitung. Somit wird dem Hund signalisiert, wann es Zeit für eine bestimmte Tätigkeit ist.
Der geliebte Vierbeiner lernt nicht nur konkrete Zeitpunkte, sondern kann sogar ganze Zeiträume einschätzen und diese hinsichtlich ihrer Länge unterscheiden. Inzwischen gibt es einige Studien darüber, inwiefern Hunde, die mehrere Stunden zu Hause verbringen ein Gespür dafür haben, wann ihre Besitzer zurückkehren. Das erstaunliche ist, je länger die Trennungsdauer, desto aufgeregter und voller Vorfreude reagiert der Hund, wenn sein Herrchen zurückkam.
Ein essentieller Faktor, der dem Zeitgefühl von Hunden einen Rahmen gibt, ist ihr Biorhythmus. Ihr Organismus sagt ihnen nämlich, wann sie innerhalb eines Zeitraums von etwa 24 Stunden aktiv sein können und wann sie Ruhe brauchen. Zusammen mit den Aktionen ihres Besitzers können sich im Laufe der Zeit einige Routinen entwickeln und der Hund weiß dann so, wann Zeit für den nächsten Schritt im Tagesablauf stattfindet.
Außerdem spielt Licht eine wichtige Rolle für das Zeitgefühl des Vierbeiners. So orientiert sich der Hund etwa an sich verändernden Lichtverhältnissen und/oder der Länge der Schatten. Aber auch der Geruch hängt mit dem Zeitempfinden des Hundes zusammen. Denn sobald das Herrchen die eigenen vier Wände verlassen hat, ändert der Raum nach einer Weile seinen Geruch. Der spezifische Duft des Besitzers verblasst langsam und sobald er einen bestimmten Veränderungsgrad erreicht hat, weiß der Hund, dass sein Besitzer schon bald wiederkommen sollte.