Hensoldt investiert 100 Millionen Euro in neuen Firmenstandort in Oberkochen

Konzept für nachhaltigen Hochtechnologie-Campus vorgestellt

Der Rüstungskonzern Hensoldt will bis 2025 einen neuen Produktions- und Verwaltungsstandort in Oberkochen im Ostalbkreis bauen und investiert dafür rund 100 Millionen Euro.

Die Optronik-Division des Rüstungskonzerns Hensoldt wird bis 2025 einen neuen Produktions- und Verwaltungsstandort bekommen. Geplant ist das Bauprojekt in Oberkochen, wo die Hensoldt Optronics GmbH bereits heute schon ihren Hauptsitz hat. Ca. 800 Mitarbeiter fertigen dort neben Sensorsystemen für gepanzerte Fahrzeuge auch Uboot-Sehrohre und optische, bzw. Lasersysteme für Anwendungen in der Chipproduktion und im Weltraum. In den kommenden Jahren investiert Hensoldt hier eine Summe in der Größenordnung von rund 100 Millionen Euro in einen neuen Standort. Hensoldt Optronics muss die angemieteten Gebäude im Stammwerk der Zeiss AG in Oberkochen bis Ende 2024 räumen. Beide Unternehmen wachsen stetig und Zeiss benötigt die Flächen zukünftig selbst.

Forschung, Entwicklung und Verwaltung

Geplant ist ein Bau im Gewerbegebiet „Oberkochen Süd III“ mit drei, bzw. vier Stockwerken, dem vier rund 20 Meter hohe Mäander vorgebaut sind. Zukünftig werden die Geschäftsbereiche mit Forschung und Entwicklung sowie der Verwaltung Platz in den Mäandergebäuden finden. In Richtung Produktion sind alle Bereiche über die „Achse des Wissens“ miteinander verbunden. Dies erleichtert die Zusammenarbeit gegenüber der derzeitigen Situation in den alten Räumen erheblich. Aktuell müssen aufgrund der gewachsenen Strukturen innerhalb der Zeiss AG oft das Stockwerk, bzw. das Gebäude verlassen werden, um von der Planung in die Produktion zu gelangen.

Ausrüstung für Bundeswehr und NATO-Mitglieder

Mit dem Neubau reagiert die Hensoldt-Gruppe nicht nur auf den stetig wachsenden Bedarf an leistungsfähiger militärischer Ausrüstung für die Bundeswehr und die Mitglieder der NATO, sondern auch auf die immer größer werdende Nachfrage von Herstellern von Lithographiesystemen für die Halbleiterindustrie, die von Hensoldt Optronics hochpräzise optronische Messgeräte bezieht.

„Unsere Investition in den neuen Standort Oberkochen steht in direktem Zusammenhang mit unserer Wachstumsstrategie. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine zeigt, wie wichtig vernetzte Hochleistungssensorik und optische Systeme für eine zeitgemäße Ausstattung unserer Streitkräfte sind“, sagt Andreas Hülle, Leiter der Division Optronik & Land Solutions und Geschäftsführer der Optronics GmbH. „Nimmt man noch die benachbarten Märkte, wie Space oder auch das kommerzielle Geschäft hinzu, spielt unsere Optronics-Division neben den anderen Geschäftsbereichen eine wichtige Rolle, die sich im zukunftsweisenden Oberkochener Standortkonzept widerspiegelt.“

Hochtechnologie-Campus

Alle Arbeitsbereiche, von der Administration, über Forschung und Entwicklung, bis hin zu den Montage- und Integrationsbereichen werden im neuen Standort synergetisch getackt und aufgrund der Gebäudestruktur miteinander verbunden sein.  Ab 2025 werden ca. 850 Mitarbeitern ein innovatives Arbeitsumfeld in einem „Hochtechnologie-Campus“ in Anspruch nehmen können. Flexible Erweiterungsmöglichkeiten der Gebäudestruktur und der internen Gestaltung ermöglichen langfristig ein weiteres Wachstum.

Mithilfe des Energiekonzeptes wird ein Autarkiegrad von rund 72 Prozent erzielt, der Rest wird durch regenerativ und nachhaltig erzeugten Strom zur Verfügung gestellt. Der Gesamtenergiebedarf (Wärme, Kälte, Strom) wird zu 72 Prozent aus regenerativen Quellen gedeckt. Mit dem fortschrittlichen Energiekonzept wird die Nachhaltigkeitszertifizierung eines namhaften Instituts angestrebt. Langfristig soll der gesamte Strombedarf selbst erzeugt werden.

„Mit dem Neubau und den daraus resultierenden Möglichkeiten werden wir unseren zukünftigen Aufgaben und Aufträgen gerecht. Wir haben ein nachhaltiges Baukonzept vorgelegt und den Flächenbedarf nochmals auf die jetzige Größe von 40.000 Quadratmetern verkleinert. Damit schlagen wir als regionaler Arbeitgeber einen guten und nachhaltigen Weg für unsere Zukunft in Oberkochen ein“, so Andreas Hülle.

Über Hensoldt

Hensoldt ist ein führendes Unternehmen der europäischen Verteidigungsindustrie mit globaler Reichweite. Das Unternehmen mit Sitz in Taufkirchen bei München entwickelt Sensor-Komplettlösungen für Verteidigungs- und Sicherheitsanwendungen. Als Technologieführer treibt HENSOLDT die Entwicklung der Verteidigungselektronik und Optronik voran  und baut sein Portfolio auf der Grundlage innovativer Ansätze für Datenmanagement, Robotik und Cybersicherheit kontinuierlich aus. Mit mehr als 6.300 Mitarbeitern erzielte HENSOLDT 2021 einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro. Hensoldt ist an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert.

Bild: Der Neubau im Gewerbegebiet „Oberkochen Süd III“ besitzt drei, bzw. vier Stockwerke, dem vier rund 20 Meter hohe Mäander vorgebaut sind.

Das könnte Dich auch interessieren

26.09.2024 Zoll findet mehrere illegale Arbeiter auf Glasfaserbaustellen Das Hauptzollamt Ulm hat in Ulm, dem Ostalbkreis und Tübingen mehrere Baustellen kontrolliert und ist auch fündig geworden. 25.09.2024 Zukunft der Kliniken im Ostalbkreis: Kreistag beschließt umstrittenes Konzept Der Kreistag in Aalen hat ein zukunftsweisendes, aber umstrittenes Konzept für die Kliniken im Ostalbkreis beschlossen. Der Beschluss umfasst umfassende Änderungen an den drei Standorten und sieht Einschnitte vor, die das Defizit verringern sollen. Das melden mehrere Medien. Was bedeutet das für die Krankenhäuser in Aalen, Ellwangen und Mutlangen? Hier ein Überblick. Kreistag verabschiedet angepasstes 13.05.2024 Städtebauförderung: Drei Millionen Euro für Heidenheim Der Bund und das Land Baden-Württemberg fördern in der Stadt Heidenheim die städtebauliche Erneuerung. Für das Sanierungsgebiet „Innenstadt/Rathaus“ erhält die Stadt im Rahmen der Städtebauförderung 2,5 Millionen Euro. Das Geld fließt in die Umgestaltung der Innenstadt, die wie vielerorts Themen wie demografischer Wandel, Barrierefreiheit, Inklusion und Stärkung des Zentrums beinhaltet. Ferner erhält das Gebiet „Oststadt“ 17.12.2024 Startschuss für nachhaltiges Wohnquartier „Klostergarten“ in Laupheim In Laupheim entsteht das innovative, CO₂-neutrale Wohnquartier „Klostergarten“. Die EnBW und die Matthäus Schmid Gruppe bauen dort auf 1,1 Hektar neun Mehrfamilienhäuser mit über 100 Wohneinheiten. Besonderheit: Das Quartier wird unabhängig von fossilen Energien durch Geothermie und Photovoltaik versorgt. Ein Niedertemperatur-Nahwärmenetz, betrieben von EnBW, nutzt örtliche Geothermie für Heizung und Warmwasser. Die auf den Dächern