Die Hochwasser-Katastrophe im Juni hat allein in Günzburg immense Schäden verursacht. Günzburgs Oberbürgermeister Gerhard Jauernig hatte danach Hunderte Wohnungen besucht und mit den Betroffenen gesprochen. Bei der Sitzung des Deutschen Städte- und Gemeindebunds im Forum am Hofgarten hat er jetzt genau darüber referiert. Die Gesellschaft muss umdenken, sagt Jauernig, denn solche Jahrhundert-Ereignisse werden uns immer häufiger heimsuchen: „Wir sind gefordert, den kommunalen Fußabdruck deutlich zu reduzieren und wir müssen klimaneutral werden.“
Die Städte der Zukunft müssten insgesamt widerstandsfähiger werden. Stichwort „Schwamm-Stadt“. Ähnlich wie ein Schwamm soll die Stadt der Zukunft dann, wenn es viel Wasser gibt, das Wasser aufsaugen und wenn es heiß und trocken ist, das Wasser langsam wieder abgeben. Dafür braucht es entsprechende Maßnahmen, wie zum Beispiel Spundwände, mobile Hochwasserschutz-Maßnahmen oder Rückhaltebecken. Städte bräuchten insgesamt auch mehr Frei- und Grünflächen.
Und OB Jauernig fordert eine Pflicht-Versicherung für Elementarschäden: „Der Bund sollte eine Pflichtversicherung für Elementarschäden beschließen. Den betroffenen Menschen ist es oftmals nicht möglich, die entstandenen Schäden zu finanzieren. Wir brauchen eine Solidar-System, ähnlich wie bei der KFZ-Haftpflicht-Versicherung oder der Gebäudebrand-Versicherung.“
Die Stadt Günzburg hat einen Gutachter beauftragt, der sich die Gegebenheiten vor Ort genau anschauen soll. In den nächsten Jahren wird sich einiges tun, ist sich Jauernig sicher, schließlich wird Günzburg 2029 die Landesgartenschau ausrichten :„Wir glauben, die Landesgartenschau kann ein Türöffner für uns sein. Wir wollen im Rahmen der LaGa durch die Neuausrichtung von Gelände und anderen Maßnahmen einen wichtigen kommunalen Beitrag leisten, um künftig besser aufgestellt sein, wenn vergleichbare Ereignisse wieder auftreten.“