Bereits im Oktober 2022 gab es bei der Donau-Iller-Nahverkehrsverbund-GmbH (DING) eine Preiserhöhung von durchschnittlich 7,2 Prozent. Im Jahr 2023 soll nochmal nachgezogen werden. Wann und wie hoch die Preiserhöhung ausfällt, ist noch nicht bekannt.
Steigende Personalkosten, dazu hohe Energie- und Sachkosten – diese Gründe nennt der Geschäftsführer der DING Bastian Großner für die angekündigte Ticketpreiserhöhung Medien gegenüber. Eine Tarifmaßnahme sei auch 2023 notwendig.
Während sich gerade junge Menschen über das neue Jugendticket in Baden-Wüttemberg freuen und viele Bürger gespannt auf das 49-Euro-Ticket warten, kündigt DING eine Steigung der Ticketpreise an. Diese werde entsprechend der Kosten- und Ertragsentwicklung hergeleitet, sagte Großner der Schwäbischen Zeitung gegenüber. Dabei würde auf den BW-Index geachtet, aber auch das Deutschlandticket werde einen Preispunkt setzen, so Großner.
Die Einführung des 49-Euro-Tickets, auch Deutschlandticket genannt, ist zum 1. Mai geplant. Ein Zeitplan, den Großner als „extrem sportlich“ der Schwäbischen gegenüber bezeichnet. Der Verkauf des Tickets solle ab 3. April möglich sein. Doch teils fehlen Beschlüsse auf Landes- und Bundesebene, ebenso könnten die angekündigten Sondermodelle, beispielsweise das vergünstigte Deutschlandticket für Studierende mancher Bundesländer, zu einem großen Flickenteppich führen, befürchtet Großner. Das alles sind Herausforderungen, die bis zum Verkaufsstart gemeistert werden müssen.
Deutschlandweit soll das 49-Euro-Ticket nur digital angeboten werden. Auch ein Wechsel von bestehenden DING-Abonnements, wie der Jahreskarte oder dem JugendticketBW zum DING-Deutschlandticket soll möglich gemacht werden. Die aktuelle DING-App sei her für jedoch nicht ausgerüstet, so die Schwäbische Zeitung. Kunden müssen auf andere Online-Angebote, wie den DB-Navigator der Deutschen Bahn ausweichen. DING arbeite momentan daran, das Deutschlandticket auf ihren jeweiligen Onlineportalen anbieten zu können. Auch in der DING-App soll es dann möglich sein, das Deutschlandticket zu erwerben. Doch hierfür würde eine neue App benötigt werden.
Wie die Schwäbische berichtet, hat die Betreiber der aktuellen DING-App für Ende September gekündigt. Eine Überarbeitung sei zu aufwendig, sodass bis zum Jahresende eine neue Lösung gefunden werden müsse. Großner habe bereits erste Angebote für eine Nachfolger-App erhalten.
Wie aufwendig solche Umstellungen sind, zeigte sich bei der Einführung des Jugendtickets. Seit dem 1. März gibt es dieses für Jugendliche in ganz Baden-Württemberg. Großner beschrieb die Einführung als "wahren Kraftakt". Etwa 30.000 Abonnements hätten im DING-Gebiet umgeändert werden müssen, zudem sei das Onlineportal zeitweise fehleranfällig gewesen, so die Schwäbische. Die Nachfrage aus 19 Verkehrsverbünden sei ebenfalls immens gewesen. Dennoch hätten alle, die rechtzeitig vor der Umstellung das Jugendticket beantragt haben, das Ticket rechtzeitig erhalten, erklärt Großner der Schwäbischen.