Hype um Audio-App: Clubhouse spaltet die Gesellschaft

Sie ist die Trend-App schlechthin: Clubhouse. Seit den letzten zwei Wochen gibt es in der Gründerszene einen regelrechten Hype um die Audio-App Clubhouse. Doch mit der App werden auch die Kritiker laut. 

Clubhouse ging schon im März 2020 in den USA an den Start. Die App wurde von dem US-Unternehmen Alpha Exploration bereitgestellt und hat mittlerweile einen geschätzten Wert von 100 Millionen Dollar. 

Und so funktioniert's:

Clubhouse ist eine Audio-App. Das bedeutet, du kannst wie in einem Live-Podcast Gesprächen zuhören oder dich sogar selbst aktiv am Gespräch beteiligen. In den Gesprächsräumen kann man den unterschiedlichsten Gesprächsthemen lauschen. Man muss in der App weder vor laufender Kamera sprechen, noch geht es um Likes oder Ähnliches. Doch wer mitmachen will, benötigt eine Einladung. Und Stand jetzt gibt es die Trend-App nur für iPhone-Nutzer. Allerdings soll das Unternehmen auch auf dem besten Weg sein, die App auch bald für Android auf den Markt zu bringen.

Moderatoren, Sprecher und Zuhörer

In den sogenannten Gesprächsräumen können sich verschiedene Gruppen austauschen. Jeder User kann eigene Räume erstellen oder in andere Räume eintreten. Auch geschlossene Räume, um sich mit Freunden zu vernetzen, sind möglich. Dort gibt es dann verschiedene User-Rollen wie die Moderatoren, Sprecher und Zuhörer. Moderatoren leiten die Diskussion, indem sie User "auf die Bühne holen". Wurde ein User für die "Bühne" ausgewählt, ist er ein Sprecher. Moderatoren können die Sprecher auch wieder von der Bühne entfernen, so können diese nur noch zuhören und keine Wortbeiträge mehr leisten. Die Zuhörer können die Diskussionen live verfolgen, ohne gehört zu werden. Ein Zuhörer kann auch die "Hand heben" um den Moderatoren zu signalisieren, dass er etwas zu dem Gespräch beitragen möchte. 

 

Das Erfolgsgeheimnis der App: Sie kommt für die digitale Gründerszene während der aktuellen Corona-Beschränkungen wie gerufen. Podcasts, digitale Panels und offene Diskussionen mit Experten liefern Freelancern und Angestellten in digitalen Berufen viel Inspiration sowie zahlreiche Möglichkeiten zur Fortbildung und Vernetzung.

Was ist mit dem Datenschutz?

Kritik erhält die App seit Tagen aus Datenschutzgründen. Damit man Freunde einladen kann, will die App auf das Kontaktbuch des iPhones zugreifen. Da es den Nutzern aber freigestellt ist, diese Funktion zu aktivieren, wird nicht gegen das Datenschutzgesetz verstoßen. Das Problem liegt darin, dass die Kontaktdaten von Adressbuchkontakten, die noch nicht bei Clubhouse angemeldet sind, ohne deren Einwilligung an das Unternehmen übermittelt werden. Diese datenschutzrechtlichen Mängel hat auch die Vorsitzende der Datenschutzkonferenz von Bund und Ländern Monika Grethel in Bezug auf die App geäußert. 

Für Diskussion sorgte außerdem, dass die Gespräche in den Diskussionsräumen wohl temporär aufgezeichnet werden. Die Entwickler rechtfertigen dies damit, dass sie so mögliche Verstöße gegen die Terms of Service nachverfolgen können.

 

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