IHK-Schwaben: Stillstand statt Aufbruch

IHK-Konjunkturumfrage bleibt nüchtern

Die IHK-Regionalversammlung Neu-Ulm stellt die aktuellen Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage vor. Das Ergebnis zeigt: Der erhoffte Aufschwung bleibt aus. Sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Erwartungen liegen unter der Wachstumsschwelle von 100 Punkten.

Pessimistische Beurteilung der aktuellen Lage

Drei Mal jährlich befragt die IHK-Schwaben Unternehmen aus der Region rund um ihre aktuelle Geschäftslage und ihre Erwartungen für das Geschäftsjahr. Doch die Bewertung der aktuellen Geschäftslage vom Frühjahr 2024 hat sich gegenüber dem Winter kaum verändert. Unter einem Drittel der befragten Unternehmen berichten von einer derzeit guten Geschäftslage. Auch die Geschäftsaussichten haben sich getrübt, denn nur noch zehn Prozent erwarten eine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Situation, verglichen dazu waren es zuvor 19%. Gleichzeitig sehen 71 Prozent der Unternehmen keine Verbesserung in ihrer Geschäftslage – und damit knapp 20 Prozent mehr als in der vorherigen Befragung.

Ungelöste Risiken

Dabei zeigt sich vor allem ein Risikofaktor. Zwei Drittel der Unternehmen haben angegeben, dass sie sich vor allem Sorgen über die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen machen. Dazu zählen die Wirtschaftspolitik von Deutschland, der andauernde Fachkräftemangel, die steigenden Rohstoff- und Energiekosten und die Inflation. Das zeigt sich insbesondere bei Investitionen. Nur rund ein Drittel der befragten Unternehmen möchten noch Geld für Produktinnovationen in die Hand nehmen.

Wirtschaft wählt Europa – aber bitte mit weniger Bürokratie

Die befragten Unternehmen haben vor allem für den Bürokratie-Abbau plädiert. Auch die IHK-Schwaben fordert mehr Wettbewerbsfähigkeit. Die Mittelstandspolitik müsse wieder in den Fokus rücken und Innovationen gefordert werden. Dies stärke die Wettbewerbsfähigkeit.

Gleichzeitig betont IHK-Regionalvorsitzender Gerd Stiefel: „Politik Bashing bringt nichts“. Die Wirtschaft brauche Europa. Es gäbe genügend Freiräume seitens der EU, die Deutschland besser nutzen könnte. Es werden nicht die Gesetze an sich kritisiert, sondern vor allem ihre Auslegung und Umsetzung.

„Wirtschaft wählt Europa“ ist nicht nur ein Apell an die Politik, sondern ein klares Statement. Vor allem Stabilität sei jetzt wichtig für die Unternehmen. „Die Europäische Union und ein starker europäischer Binnenmarkt sind zwei unverzichtbare Garanten unseres Wohlstands“, so IHK-Vorständin Viola Pfersich.

Das könnte Dich auch interessieren

08.11.2023 Neu-Ulm: Wie geht es unserer Wirtschaft Die IHK-Regionalversammlung Neu-Ulm stellt ihre neue Konjunkturumfrage vor. Die Stimmung der Wirtschaft in der Stadt und im Kreis Neu-Ulm hat sich in diesem Herbst spürbar verschlechtert. Das wurde vorab schon bekannt. Der im Frühjahr erhoffte Aufschwung hat sich nicht eingestellt. Das Vertrauen und die Zuversicht der Unternehmen in die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Standorts nimmt zudem 16.09.2024 Weichenstellung für Barrierefreiheit am Bahnhof Nersingen Die Barrierefreiheit am Bahnhof Nersingen wird bald Realität. Im Rahmen des neuen Aktionsplans der bayerischen Staatsregierung sollen Bahnhöfe für Menschen mit körperlichen Einschränkungen leichter zugänglich gemacht werden. Thorsten Freudenberger, Landtagsabgeordneter, hat die positive Nachricht verkündet. Investitionen in Millionenhöhe Der Freistaat Bayern investiert 100 Millionen Euro in den barrierefreien Ausbau von Bahnhöfen. Dank zusätzlicher Beteiligungen von 13.09.2024 Neu-Ulm: Brücke über die Rasensenke im Glacis Ost wird saniert Die Stadt Neu-Ulm saniert die Brücke im Glacis Ost, die zur Landesgartenschau 2008 errichtet wurde. Seit einiger Zeit sind Schäden am Belag und Korrosion sichtbar, wie die Stadtverwaltung mitteilt. Neben den Korrosionsschäden sind auch die Längsträger aus Holz durch Feuchtigkeit beeinträchtigt. Die Stadt ersetzt sie durch Stahlträger und erneuert den Belag mit rutschfestem Kunststoff. Kosten 12.09.2024 Neu-Ulm: Freibadsaison im Donaubad endet am Sonntag Am kommenden Sonntag, 15. September, schließt das Freibad im Neu-Ulmer Donaubad seine Tore für diese Saison. Insgesamt passierten etwa 105.000 Gäste in diesem Sommer das Drehkreuz des Freibads, was im Vergleich zum Rekordsommer 2022 einen Rückgang von 5.000 Besuchern bedeutet. Der Juli war mit 38.800 Badegästen der am besten besuchte Monat. Besonders die vielen sonnigen