Immer mehr Abiturienten schlagen eine Karriere im Handwerk ein. Im Bereich der Handwerkskammer Ulm haben von den aktuell rund 2700 jungen Menschen in einer Handwerkerlehre 15% das Abitur.
Die Zahl der insgesamt abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Kammergebiet ist im zweiten Jahr der Corona-Pandemie allerdings weiter zurückgegangen. Rund 800 Ausbildungsplätze im Handwerk sind auch weiterhin noch unbesetzt. Dazu erschwert Corona den normalen Ablauf im Berufsalltag und in den Ausbildungsstellen.
„Corona hat nicht nur Auswirkungen auf die aktuellen Ausbildungszahlen, sondern kann auch langfristig Schäden anrichten. Wenn immer weniger Jugendliche ihren Weg in die handwerkliche Ausbildung finden, fehlen zukünftig qualifizierte Fachkräfte, die Kundenaufträge vor Ort abarbeiten.“, sagt Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm.
Auch im zweiten Jahr der Pandemie ist das Kennenlernen zwischen Jugendlichen und Handwerksbetrieben massiv erschwert gewesen. Für viele Schüler war die Berufsorientierung, die sonst über Schulen stattgefunden hat, ausgefallen. Treffen mit Ausbildungsbotschaftern in den Schulklassen oder Berufsmessen haben lediglich virtuell stattgefunden: Diese Umstände machen es Handwerksmeistern schwer, junge Menschen für ihre Gewerke und ihre Betriebe zu begeistern.
Auch der nachlassende Zustrom von Migranten mit coronabedingt komplizierten Ein- und Ausreisebedingungen hat den Start für Migranten in einem Handwerksberuf erschwert.