Das geplante Interkommunale Industriegebiet Rißtal im Kreis Biberach steht vor einer Herausforderung. Einer der Hauptinteressenten, der Kranhersteller Liebherr, hat sich überraschend gegen eine Ansiedlung auf dem Gelände entschieden. Das Unternehmen führt die schwache Auftragslage in der Baubranche als Hauptgrund an. Diese Entwicklung hat bereits dazu geführt, dass 1.100 Beschäftigte bis Ende Januar in Kurzarbeit sind. Statt in den Neubau zu investieren, will Liebherr den bestehenden Standort in Biberach weiterentwickeln. Das berichten mehrere Medien.
Der Zweckverband Interkommunales Industriegebiet Rißtal (IGI Rißtal) zeigt sich enttäuscht über den Rückzug des Unternehmens. Liebherr hatte ursprünglich zwei Drittel der Fläche für sich beansprucht und war eine treibende Kraft hinter der Erschließung des Gebiets. Klaus-Wilhelm Tappesser, Vorsitzender des Zweckverbands und Bürgermeister von Schemmerhofen, bezeichnete den Rückzug als überraschend, kündigte aber an, dass die Planung des Industriegebiets fortgesetzt werde.
Trotz der Absage durch Liebherr bleibt der Zweckverband entschlossen, das interkommunale Projekt weiter voranzutreiben. Die Entscheidung des Unternehmens, sich zurückzuziehen, sei angesichts der aktuellen Konjunkturlage nachvollziehbar, doch andere Interessenten könnten von den freien Flächen profitieren. Liebherr selbst hatte erst 2022 offiziell Interesse an den Flächen bekundet, um dort Bereiche wie Vertrieb, Produktion und Schulung auszubauen. Nun richtet sich der Blick des traditionsreichen Kranherstellers wieder auf den bestehenden Standort in Biberach.