"Innovationsmotor" brummt nun am Lederhof

Beginn der Testphase

Es soll sich etwas ändern am Brennpunkt Lederhof. Dafür hatte die Stadt Ulm im vergangenen Jahr einen Wettbewerb gestartet. Nun beginnt die Testphase.

Der Innovationsmotor der Digitalen Agenda der Stadt Ulm biegt nunmehr auf den Lederhof ein – das Kernthema des ersten mehrstufigen Innovationswettbewerbs, der im Sinne der Mission Smart City Lösungen schaffen soll, die die Lebensqualität der Bürger verbessern und die Stadt wettbewerbsfähiger und nachhaltiger machen. Mittlerweile geht es für drei Konzepte in die Erprobungsphase. Dafür werden kommende Woche auf dem Gelände der Ulmer Parkbetriebsgesellschaft PBG für den Lederhof benötigte Installationen vorgenommen und erste Tests durchgeführt, wie die Stadt Ulm mitteilt.

Der Lederhof ist aus Sicht der Stadt ein gutes Testfeld, weil dort zuletzt Probleme mit Straßenkriminalität, Konflikten zwischen Jugendgruppen und Drogenhandel zugenommen haben. Zwar hat die Polizei mit verstärkter Präsenz und Razzien reagiert, auch die Stadt hat mit Jugend- und Kulturprojekten wie dem „Blaustrand“ versucht, die Situation zu entschärfen, aber die „klassischen“ Mittel scheinen nicht auszureichen, das Problem langfristig in den Griff zu bekommen.

Zu den drei Konzepten:

Der von den Projektpartnern citysens GmbH und beebucket GmbH vorgestellte digitale Begleiter erfüllt die gleiche Funktion wie ein menschlicher Begleiter, allerdings rein digital und unterstützt durch künstliche Intelligenz, die ungewöhnliche Vorgänge im Areal erkennt. Dafür werden nun optische Sensoren angebracht, mit deren Hilfe die KI erlernen soll, die unterschiedlichsten Situationen zu erkennen.

IlULMination verbindet interaktives Spiel, smarten Lichtbegleiter und digitale Lichtkunst: ein interaktives Spiel, bei dem Bodenplatten auf Druck reagieren und mit einem digitalen Spielfeld verbunden sind, um es Bürger*innen zu ermöglichen, miteinander spielen zu können sowie die Installation von intelligenter Sensorik, die das Vorbeigehen von Personen erkennt, so dass automatisch dort das Licht angeht, wo die Personen laufen. Dazu werden ab kommender Woche zeitweise erste Prototypen in der realen Umgebung des Lederhofs getestet, um insbesondere die Umsetzbarkeit der Technik und des Konzepts zu überprüfen.

Beim dritten ausgewählten Projekt wird noch gebaut- das multifunktionale Stadtmöbel von greenovacity – wird erst zu einem späteren Zeitpunkt im Lederhof aufgestellt.

Die Erprobungsphase endet im Frühsommer 2024, danach wird aus den drei Konzepten dasjenige ausgewählt, das im Laufe des Jahres dann auch tatsächlich im gesamten Lederhofareal umgesetzt wird. Dafür steht ein Budget von bis zu 100.000€ zur Verfügung.

www.ulm.de/innovationsmotor

Zum Innovationsmotor:

Der „Innovationsmotor Weinhof“ ist ein Ort, an dem kreative Köpfe, Studierende und Unternehmer*innen und die Stadtverwaltung zusammenkommen, um innovative Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Hier wird ein Raum geschaffen, in dem technische Prototypen entwickelt und gebaut, Geschäftsmodelle und Workshops durchgeführt und neue (Startup-)Ideen diskutiert werden können. Dabei stehen vor allem die Themen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und unsere Mission Smart City im Fokus. Ziel ist auch, durch die Vernetzung von Unternehmen, Hochschulen und Stadtverwaltung die Sichtbarkeit von Ulm als Innovationsstandort zu erhöhen.

Der Weinhof 9 – das Verschwörhaus – dient dabei als zentraler Hub, an dem die Mitwirkenden Ideen austauschen, Unterstützung und Ressourcen erhalten, um ihre Ideen erfolgreich umzusetzen. Dazu wird ein Innovationswettbewerb in mehreren Stufen ins Leben gerufen. Beteiligt sind neben der Digitalen Agenda der Stadt Ulm die IHK Ulm, die Universität Ulm, die Technische Hochschule Ulm; mit im Boot sitzen auch das Digitalisierungszentrum Ulm | Alb-Donau | Biberach, die Wirtschaftsförderung der Stadt Ulm, TFU Ulm, die Hochschule Neu-Ulm sowie Vertreter*innen der Sparkasse Ulm, der Volksbank Ulm-Biberach und den Stadtwerken Ulm.

Warum ein Innovationswettbewerb:

Erstens kann ein Innovationswettbewerb dazu beitragen, das Bewusstsein und Interesse zu erhöhen, wenn es darum geht nachhaltige und inklusive digitale Lösungen für die vielschichtigen Herausforderungen unserer Stadt zu finden. Durch die besondere Ausschreibung und Promotion des Wettbewerbs können verschiedene Stakeholder und Zielgruppen auf die Bedeutung dieser Themen aufmerksam gemacht werden. Die Stadt steht den Teilnehmern dabei als Sparringspartner unterstützende zur Seite.

Zweitens können durch einen Innovationswettbewerb innovative Ideen und Konzepte von verschiedenen Akteuren entwickelt werden, die sonst möglicherweise nicht berücksichtigt würden. So können insbesondere junge, aufstrebende Unternehmen oder Start-ups, die noch nicht etabliert sind und einen langjährigen Betrieb nachweisen können, innovative Lösungen einreichen und ihre Ideen vorstellen – und gegebenenfalls Förderungen erhalten.

Drittens kann ein Innovationswettbewerb dazu dienen, den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren zu fördern. So können z.B. Unternehmen, Hochschule und Universität sowie gemeinnützige Organisationen gemeinsam an innovativen Lösungen arbeiten.

Schließlich führt ein Innovationswettbewerb auch dazu, vorhandene Ressourcen und Fähigkeiten effektiver zu nutzen, da die besten Ideen prämiert werden. Auf diese Weise können finanzielle Mittel und andere Ressourcen gezielt in Projekte investiert werden, die das Potenzial haben, einen nachhaltigen und inklusiven Wandel zu bewirken und die Stadt Ulm damit zu stärken.

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