Der Abriss und Umbau des Ulmer Blautalcenters, das letzte Baby der Blaubeurer Geburtshilfe und die Corona Lockerungen waren nur ein Teil der Dinge, die im Jahr 2022 in Schwaben passiert sind. Bewegendes, Tragisches und auch ganz viel Schönes war in diesem Jahr in den Schlagzeilen der Region. Was genau Schwaben im Jahr 2022 erlebt hat, haben wir hier in einem Jahresrückblick zusammengefasst.
Im Januar waren die Kunden genervt: Die Hauptpoststellen Ulm und Neu-Ulm sind seit einer Weile völlig überlaufen, mit Schlangen bis auf die Straße. In Ulm ist beispielweise öfter nur einer von acht Schaltern besetzt. Herrscht das Chaos bei der Post in Ulm und Neu-Ulm, haben wir uns gefragt. Auch die Corona-Spaziergänger waren im Januar unterwegs, was teils zum Chaos im Straßenverkehr geführt hat. Wieso die Stadt Ulm die Spaziergänge duldet, hat die SPD Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch in einem Brief gefragt. Im September wurde ein 53-Jähriger vor dem Biberacher Amtsgericht zu 1800 Euro Geldstrafe verurteilt, weil er Leiter zweier unangemeldeter Corona-Spaziergängen gewesen sein soll. Die Spaziergänge sind aber mit der Zeit immer weniger Thema in den Schlagzeilen erschienen.
Anfang Januar wurde in Baden-Württemberg die FFP2-Maskenpflicht in Geschäften in die Corona-Verordnung aufgenommen. Das Land wollte sich für die hoch ansteckende Omikron-Variante des Coronavirus wappnen. Wer außerdem nicht geimpft war, blieb oft außen vor. Durch die weitreichende 2G-Regel konnten Ungeimpfte beispielsweise keine Restaurants und Kinos besuchen. Deshalb stieg auch die Zahl der gefälschten Impfpässe. Die Polizei hat in Baden-Württemberg in Hunderten von Fällen ermittelt. Mit dem Corona-Chaos kamen dann langsam auch die Lockerungen. Bayern hat im Januar die 2G-Regel für den Handel ausgesetzt. Auch Veranstaltungen sollen in Bayern wieder möglich sein. Ein paar Tage nach den Lockerungen in Bayern zieht auch Baden-Württemberg nach: Die 2G-Regel im Einzelhandel wurde gekippt.
Für einen absoluten Skandal hat Studiohündin Raza bei DONAU 3 FM gesorgt. Sie hat einfach Andi Scheiters Leberkäswecken stibitzt - und gefressen! Außerdem hat ein angeblich festgefrorener Schwan in Salem einen Polizeieinsatz ausgelöst.
Neben Medikamenten durften Apotheken ab Anfang Februar auch Corona-Impfungen anbieten. In Bayern wurden derweil weitere Corona-Regeln gelockert. Auch Baden-Württemberg lockert weiter.
Am 18. Februar stellte man sich erstmals die Frage, ob das Ulmer Blautalcenter komplett vor dem Aus steht. Welche Pläne die neuen Eigentümer verfolgen, wurde noch nicht bekannt gegeben, aber eins scheint bereits jetzt klar: Das Center wird in der jetzigen Größe nicht weiter existieren. Es soll wohl in Richtung Wohnungsbau gehen. Der Abriss des Einkaufscenters wurde dann im März bekanntgegeben.
Im Februar begann der Krieg in der Ukraine. Viele Städte in Schwaben zeigten sich solidarisch und ließen ukrainische Flaggen wehen. Ebenso wurden viele Spendenaktionen gestartet. Freiwillige machten sich auf den Weg an die polnisch-ukrainische Grenze, um dort vor Ort zu unterstützen.
Auch im März war der Ukraine-Krieg ein großes Thema in der Bevölkerung. Geflüchtete kamen in der Region an und fanden Unterstützung in den Städten und Kommunen. Für alle Ulmer kam im März dann auch die (vermutlich) beste Nachricht des Jahres: Das Schwörwochenende darf wieder stattfinden! Auch für das Biberacher Schützenfest standen die Ampeln auf Grün. Und auf dem Ulmer Münsterplatz soll zu Albert Einsteins 143. Geburtstag das größte Schwarze Loch Deutschlands entstehen.
Auch im März war Corona noch ein Thema. Weil die Pflege-Impflicht ab 15. März in Kraft trat, mussten Mitarbeitende im Gesundheitswesen ihren Arbeitgebern bis 15.03.2022 Nachweise über ihren Impfstatus vorlegen – oder ein Attest, nicht geimpft werden zu können.
In Laupheim wurde gewählt: Wer wird neuer Oberbürgermeister der Stadt Laupheim? Nachdem bei der ersten Wahl im März noch keiner der sechs ursprünglichen Kandidaten eine absolute Mehrheit einfahren konnte, gab es am 24. April eine Stichwahl der beiden bestplatzierten. Der 43-jährige Ulmer Politikwissenschaftler Ingo Bergmann (SPD) bekam damals mit 34,83 Prozent die meisten Stimmen bei der OB-Wahl. Das entspricht 2.868 Stimmen. Knapp dahinter lag der 42-jährige Kevin Wiest (CDU), amtierender Bürgermeister von Oberstadion im Alb-Donau-Kreis mit 33,09 Prozent, also 2.726 Stimmen.
An der Friedrich-List-Schule in Ulm kam es zu einem Großeinsatz der Polizei: Die Schule war das Ziel eines Flüchtigen, er wurde dabei beobachtet, wie er in die Schule ging, um unerkannt zu bleiben. Zuvor war der Unbekannte in einer nahegelegenen Apotheke und wollte ein Rezept einlösen. Die Apotheken-Mitarbeiter erkannten jedoch die Fälschung und als sie den Unbekannten zur Rede stellen wollten, flüchtete er in das Schulgebäude und konnte von dort unerkannt verschwinden.
Im Ulm wurde das Parkhaus am Bahnhof eröffnet, das Laupheimer-Heimatfest kommt im XL-Format und die A8 war aufgrund eines Felssturzes in Fahrtrichtung Stuttgart gesperrt.
Im Mai gab es neues von der OB-Wahl in Laupheim: Kandidat Kevin Wiest hat offiziell Einspruch gegen die Feststellung des Wahlergebnisses der OB-Wahl in Laupheim (Kreis Biberach) eingelegt. Der OB-Kandidat unterlag mit sieben Stimmen. Am 15. Mai feierte die Ulmer Straßenbahn ihr 125-jähriges Jubiläum und im Masken-Skandal um die früheren Günzburger CSU-Politiker Alfred Sauter und Georg Nüßlein sind weitere brisante Details ans Tageslicht geraten.
Auch beim Lauterlauf 2022 war wieder das DONAU 3 FM Laufteam am Start! Neben Platz Zwei im Hauptlauf bei den Damen erreichten außerdem unsere Läufer*innen Platz 8 in der Teamwertung. Außerdem hat die Bundesregierung im Rahmen des Entlastungspakets für Bus und Bahn ein besonderes Angebot geplant: Mit dem 9-Euro-Ticket kann einen Monat lang im Juni, Juli oder August im Nahverkehr durch ganz Deutschland gefahren werden. Nach zwei Jahren Coronapause ging auch das ulmer zelt wieder in die Startlöcher und im WFV-Pokalfinale verlieren die Spatzen gegen die Stuttgarter Kickers.
Ende Mai erreicht eine Schreckensnachricht die Region: In Blaustein/Arnegg ist am Bahnübergang Gerhauser Straße ein Zug mit einem Bus zusammengekracht. Der Bus steht in Flammen, der Zug ist teilweise entgleist. Mehrere Menschen wurden verletzt.
Mit Beginn des Monat Juni treten das 9-Euro-Ticket sowie der Tankrabatt in Kraft. Super-Benzin gab es am Morgen für 1,80 bis 2,22 Euro, etwa 27 Cent weniger als am Tag zuvor. Es gab monatelange Proteste, Unterschriftensammlungen und Petitionen, dennoch: das Aus für das Krankenhaus Bad Waldsee ist im Juni beschlossene Sache. Auch das Ulmer Theatro schließt. Betreiber Mario Schneider hat den Club verkauft. Ende Juni steigt die Abschiedsparty. Im Herbst soll Wiedereröffnung unter neuem Namen sein.
Ein absolutes Highlight dieses Jahres: Endlich wieder Konzerte! Am 19. Juli begeisterte Wincent Weiss im Neu-Ulmer Wiley tausende Fans! Ebenso traten Mark Forster und Sting beim großen Wiley OpenAir in Neu-Ulm vor begeisterten Fans auf. Auch Sarah Connor war im Juni zu Gast in Biberach und sang ihre Hits wie "Vincent". In Laupheim startet das Kinder- und Heimatfest mit dem Bieranstich und in der Nähe der A8 bei Günzburg wurde eine Fliegerbombe aus dem letzten Weltkrieg gesprengt.
Am ersten Juli ist das internationale Donaufest gestartet, außerdem hat ein Lied im Sommer für einen Skandal gesorgt: Layla! Auf einem Würzburger Volksfest ist das Abspielen des Ballermann-Hits "Layla" verboten. Der Grund: Kritiker empfinden den Text des Songs als sexistisch. Weil es am Schwörmontag auf dem Münsterplatz Mallorca meets Ulm hieß, haben wir euch gefragt, ob der Song gespielt werden soll. Die Antwort: ein deutliches JA! Peter Wackel, Papis Pumpels und DJ Suni haben dann für Ballermann-Stimmung auf der Schwörparty gesorgt.
Das Biberacher Schützenfest konnte in diesem Jahr wieder ordentlich gefeiert werden. Alle Veranstaltungen des Schützenfests in Biberach konnten – mit Ausnahme des Tanzes durch die Jahrhunderte am Mittwoch – wie geplant stattfinden. Die Biberacher zeigten sich zufrieden.
Am Montag, den 18. Juli wurde in Ulm wieder der Ulmer Stadtfeiertag, der Schwörmontag, gefeiert! Un zwar mit allem Drum und Dran: mit der Schwörrede auf dem Weinhof, dem Nabada auf der Donau und den vielen Partys in der Stadt, allen voran die große DONAU 3 FM Schwörmontagsparty auf dem Münsterplatz. Ein Nabada wie noch nie: So lässt sich das Mega-Spektakel auf der Donau wohl zusammenfassen.
Aber nicht nur in Ulm und Biberach wurde wieder gefeiert. Ehingen hat sein Sommer- und Kinderfest im Juli gefeiert, in Memmingen sind die traditionellen Volksfeste gestartet und das Ravensburger Rutenfest konnte nach zwei Jahren Pause wieder gefeiert werden.
Im August hat Ravensburger sein Kinderbuch "Winnetou" aus dem Sortiment gestrichen. Das Buch zum Kinofilm „Der junge Häuptling Winnetou“ würde rassistische Stereotype wiedergeben, die ihren Ursprung im Kolonialismus haben. Eine Debatte rund um Winnetou ist entstanden.
Weil die Geburtshilfe Blaubeuren geschlossen werden sollte, hat eine ehemalige Hebamme eine Aktion ins Leben gerufen. Sie heißt "Geboren in Blaubeuren" - und soll der Geburtshilfe ein Gesicht geben! Die ehemalige Hebamme hat Fotos und Videos von allen gesammelt, die in Blaubeuren zur Welt gekommen sind, in der Geburtshilfe entbunden oder dort gearbeitet haben.
Auf der A8 mussten die Menschen wieder einen großen Bogen um den Albabstieg machen. Der Fahrbahnbelag am Drackensteiner Hang wurde erneuert.
Nur wenige Tage nach dem tödlichen Achterbahn-Unfall im "Klotti", einem Freizeitpark in Rheinland-Pfalz, gab es auch einen Achterbahn-Unfall im Legoland Deutschland bei Günzburg! 31 Menschen wurden bei dem Unfall verletzt. Ein Achterbahnzug habe am Donnerstag stark abgebremst, ein weiterer Zug sei auf diesen aufgefahren. Drei Rettungshubschrauber waren im Einsatz, Feuerwehr und Rettungsdienst seien zu einem Großeinsatz ausgerückt. Einer Sprecherin des Legolandes zufolge geschah der Unfall im Bahnhofsbereich der Achterbahn «Feuerdrache». Der Freizeitpark blieb trotz des Unfalls zunächst geöffnet.
Seit Freitag, 09. September 2022, ist die Durchfahrt vor dem Ulmer HBF wieder in beiden Fahrtrichtungen möglich. Gut drei Jahre war die Durchfahrt vor dem Ulmer Hauptbahnhof in Richtung Süden nicht möglich. Der Gemeinderat hatte sich Ende 2019 dazu entschieden, diese Einbahnstraßenregelung durchgängig von Anfang April 2019 bis zum Ende der Bauzeit in 2022 in der Friedrich-Ebert-Straße mit nur einer Fahrspur in Richtung Norden einzurichten.
Im Alter von 96 Jahren ist die britische Königin Elizabeth II am 8. September auf dem Landsitz Schloss Balmoral in Schottland gestorben.
Das Kapitel "Laupheimer OB-Wahl" ist auch im September noch nicht zu Ende. Nach der Entscheidung des Regierungspräsidiums Tübingen, den Einspruch des unterlegenen Bewerbers zurückzuweisen, klagt Kevin Wiest. Der Fall wurde im September vor dem Verwaltungsgericht Sigmaringen verhandelt. Das Gericht weist die Klage gegen OB-Wahl in Laupheim zurück.
Für viele überraschend ist der Ulmer Tausendsassa Tobias „Bobbes“ Schmid im Oktober gestorben. Jahrelang war er das Gesicht der Ulmer Popbastion, zuletzt führte er die Geschäfte des Ulmer Stadtjugendrings.
Außerdem wurde "Smash" zum Jugendwort des Jahres 2022 gewählt und in Burgau-Großanhausen kamen Drillings-Kälber zur Welt.
Die Biberacher Filmfestspiele sind in eine neue Runde gegangen. Vom 1. bis zum 6. November wurden insgesamt über 60 Filme gezeigt und beurteilt. Mit etwa 8.000 verkauften Karten gelang es den Biberacher Filmfestspielen, die Besucherzahlen des letzten Jahres verdoppeln und an die Zahlen der Jahre vor der Corona-Pandemie anknüpfen.
Der Ulmer Weihnachtsbaum wurde auf dem Münsterplatz aufgestellt, mehrmals am Tag pendelt ein ICE auf der Bahn-Neubaustrecke zwischen Wendlingen und Ulm, um die Lokführer für die neue Strecke zu schulen und die Corona-Isolationspflicht ist weggefallen.
Er ist einer der beliebtesten Weihnachtsmärkte in Schwaben - und nach wie vor der einzige unter dem größten Kirchturm der Welt: der Ulmer Weihnachtsmarkt! Und nach zwei Jahren konnte er in diesem Jahr wieder ganz normal stattfinden. Auch wir waren mit unserem gläsernen Studio vor Ort und konnten volle Podcast aufzeichnen.
Wegen Tierquälerei bei mehreren Dutzend Rindern sind zwei Allgäuer Landwirte zu Haftstrafen verurteilt worden und Beschäftigte der Uniklinik Ulm beteiligten sich am viertägigen Warnstreik.
Im Dezember ist dann die Entscheidung gefallen: der Archäopark in Niederstotzingen muss schließen. In ganz Schwaben fanden wieder traditionell große und kleine Weihnachtsmärkte statt.
Anfang Dezember schockte eine Nachricht aus Illerkirchberg bei Ulm die Region: Zwei Mädchen wurden morgens auf dem Schulweg von einem 27-Jährigen mit einem Messer angegriffen. Die 14-Jährige starb, die 13-jährige Freundin kam mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus. Im Januar will der Tatverdächtige erste Aussagen machen.
Auch die Fußball-Weltmeisterschaft war Thema in Schwaben. Deutschland musste schon zum zweiten Mal nach der Vorrunde nach Hause fahren. Weltmeister wurde Argentinien.