Marion und Andi halten sich trotz Scheidung für echte Vorzeigeeltern und kümmern sich titelgebend „Fifty Fifty“ um ihren elfjährigen Sohn Milan. Der gemeinsame Sommerurlaub in Italien, bei dem auch Marions neuer Freund dabei ist, ein Klischee-Sportler ohne viel Hirn, zeigt allerdings so einige Erziehungslücken auf.
Der gewitzte Milan ist eben ein verwöhntes Einzelkind, das Espresso trinkt, seine Eltern gezielt gegeneinander ausspielt, aber noch nicht mal schwimmen kann. Zeit also für ein neues Kapitel der elterlichen Fürsorge! Marion und Andi beschließen die Versäumnisse ihrer Erziehung gemeinsam anzugehen und kommen sich dabei, klar, auch wieder näher. Während Milan auf dem Campingplatz neben dem Luxus-Hotel seine erste zarte Liebe erlebt und die Eltern sich neu entdecken, wächst die Hoffnung, wieder zu einer Familie zusammenzufinden.
„Alles Fifty Fifty“ mit einem gut aufgelegten Moritz Bleibtreu in der Vaterrolle bedient zwar alle gängigen Klischees, wird dadurch aber weder dumm, noch einfältig. Vielmehr wird sich grade die Generation U- und Ü40 in all den Familienproblemen wiederfinden, über die man hier auch mal herzlich lachen kann. Und wenn nicht der kleine Milan, toll gespielt von Valentin Thatenhorst, allzu ernste Situationen auflockert, dann übernimmt das David Kross als neuer Lover der Mutter, der sich ganz ungeniert als echtes Spatzenhirn inszenieren lässt, oder Axel Stein, der als kauziger Camper einen charmanten Auftritt hinlegt.
Fazit: Die gelungene Kinokomödie von „Die Goldfische“-Regisseur Alireza Golafshan ist ein Spaß für die ganze Familie – und hat Tiefgang.
„Alles Fifty Fifty“ – nur im Kino!