In den USA ist Harriet Tubman eine Volksheldin. Hierzulande kennt man sie kaum. Mit "Harriet - Der Weg in die Freiheit" kommt jetzt die Verfilmung ihres Lebens als großes Hollywood-Drama in die Kinos. Donau 3 FM Filmreporter Paolo Percoco hat sich das Epos angeschaut.
"Harriet - Der Weg in die Freiheit" ist die wahre Geschichte der afroamerikanischen Freiheitskämpferin Harriet Tubman. Im Amerika des 19. Jahrhunderts ist sie nicht nur selbst der Sklaverei entkommen, sie hat auch hunderten Sklaven bei der Flucht geholfen. Ihr Mut, ihre Willenskraft und ihr Einfallsreichtum bei den Befreiungsaktionen haben sie zu einer der bekanntesten Persönlichkeiten im Kampf um die Gleichberechtigung gemacht.
Der Film ist tatsächlich der erste über die wahre Geschichte um die legendäre Freiheitskämpferin – und er kommt genau zur richtigen Zeit. Die Welle der „Black Lives Matter“ Bewegung ist längst aus den USA zu uns übergeschwappt. Und es ist genauso tragisch wie wichtig, dass wir im 21. Jahrhundert noch über Gleichberechtigung diskutieren müssen. Der Film trägt seinen Teil dazu bei, ist auch als Film an sich großartig gemacht, opulent inszeniert, und sorgt mit seinen zwei Stunden Laufzeit keinen Moment für Langeweile. Man ist mit Harriet auf der Flucht und geht genauso mit ihr in den Kampf um die Freiheit ihrer Leidgenossen.
Ein Film mit einer starken Frauenfigur, überwältigend gespielt von der hierzulande auch noch recht unbekannten Cynthia Erivo, die dafür eine Oscar-Nominierung zu verbuchen hat. Verdient hätte sie den Goldjungen auch allemal. Wie es aber mit Rassismus rund um den Oscar aussieht, das ist einen ganz eigenen Film wert.
"Harriet - Der Weg in die Freiheit" ist ein großes Epos, Geschichtsstunde, Freiheitskampf, vielleicht sogar der Film der Stunde, und ab Donnerstag im Kino!