Schließen sich die Kirchenbezirke Ulm und Blaubeuren zusammen?

„Pfarrplan 2030“

Schließen sich die Evangelischen Kirchenbezirke Ulm und Blaubeuren zusammen? Das macht als Gerücht schon länger die Runde. Jetzt scheint es konkret zu werden.

Bei der gemeinsamen Bezirkssynode der Evangelischen Kirchenbezirke Ulm und Blaubeuren am Freitag, den 28. April 2023 im Haus der Begegnung in UIm, haben die 114 stimmberechtigten Delegierten aus den 56 Kirchengemeinden mit über 66.000 Mitgliedern in getrennten Beratungen jeweils mit sehr großer Mehrheit beschlossen, Sondierungsgespräche für einen möglichen Zusammenschluss aufzunehmen.

In den intensiven und zum Teil kontroversen Aussprachen wurde deutliche Kritik an der Vorgehensweise des Oberkirchenrats und dem engen Zeitplan laut. Eingefordert wurden auch eine transparente Vorgehensweise und eine klare Kommunikation während der Sondierungsgespräche. Wichtig war den Delegierten, dass die Gespräche „ein Miteinander auf Augenhöhe“ sind.

Transformationsprozess der Kirche: alle Ebenen betroffen

Hintergrund der in Kürze beginnenden Gespräche durch die „Steuerungsgruppe Kooperation“ sind der demografische Wandel und der deutliche Rückgang der Kirchenmitglieder. Die Synode der Evangelische Landeskirche Württemberg hatte am 24. März 2023 beschlossen, dass im Zuge des sogenannten „Pfarrplans 2030“ in den nächsten sieben Jahren im Kirchenbezirk Ulm acht Pfarrstellen und im Kirchenbezirk Blaubeuren drei Pfarrstellen gestrichen werden.

Auf der mittleren Ebene sollen in dieser Zeit in der ganzen Landeskirche 15 Dekansstellen wegfallen. Neben den beiden Kirchenbezirken Ulm und Blaubeuren wird beispielsweise auch in den Kirchenbezirken Göppingen und Geislingen, sowie den Kirchenbezirken Aalen und Schwäbisch Gmünd über einen Zusammenschluss bereits intensiv diskutiert.

Die Ulmer Prälatin Gabriele Wulz wies die Bezirkssynodalen darauf hin, dass es bei dem gesamten Prozess um eine Transformation der Kirche gehe, von der alle Ebenen betroffen wären. Sie machte deutlich, dass die beiden Kirchenbezirke in wesentlichen Bereichen wie der Diakonie, der Erwachsenenbildung und der Regionalverwaltung faktisch schon einen fusionierten Kirchenbezirk leben. Sie sieht bei einem Zusammenschluss mehr Möglichkeiten zur Gestaltung der kirchlichen Arbeit in weiten Teilen des Alb-Donau-Kreises und in der Stadt Ulm.

Umsetzung des „Pfarrplans 2030“

Ulrich Vallon vom Dezernat Theologische Ausbildung und Pfarrdienst der Evangelischen Landeskirche in Württemberg zeigte anschaulich die Entwicklung im Pfarrdienst und bei den Gemeindegliederzahlen. Er betonte, dass es in Zukunft sehr stark auf eine „regio-lokale Zusammenarbeit“ der Kirchengemeinden ankomme.

Die beiden Bezirkssynoden möchten bei ihrer Herbstsynode 2023 über die grundsätzliche Frage einer Fusion und danach in ihrer Frühjahrssynode 2024 über die Umsetzung des sogenannten „Pfarrplans 2030“ entscheiden. Wenn sich beide Bezirkssynoden für einen Zusammenschluss des Blaubeurer und Ulmer Kirchenbezirks aussprechen würden, könnte dieser zum 1. Januar 2026 wirksam werden.

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