Im Prozess wegen heimtückischen Mordes vor dem Landgericht Ulm hat der Angeklagte die Tat gestanden.
Der 24-Jährige äußerte sich zu Beginn der Verhandlung am Dienstag ausführlich zu den Vorwürfen und zu seiner Beziehung zum mutmaßlichen Opfer. Der Angeklagte gab zu, seinen 54 Jahre alten Arbeitskollegen im Juni 2021 mit einem Messer erstochen zu haben.
Der Afghane schilderte, dass er am Tag vor der Tat vom Tod seiner Mutter in Afghanistan erfahren habe. Für diesen Tod machte er demnach seinen Arbeitskollegen verantwortlich. Dieser habe Schlimmes über seine Familie gebracht und er habe ihn deshalb töten müssen. Kurz vor der Tat habe er zu dem 54-Jährigen gesagt: «Du hast meine Mutter getötet». In mehreren Träumen habe er zudem Tiere gesehen, die über ihn gekommen seien, sagte der Mann vor Gericht aus.
Nach Angaben der Gerichts war der Angeklagte zuvor bereits in psychiatrischer Behandlung. Ein Psychiater nimmt zudem als Gutachter am Prozess teil.
Der Angeklagte war nach eigener Aussage gut mit der Familie des mutmaßlichen Opfers befreundet. Der 54-Jährige hatte dem Angeklagten nach dessen Aussage die Anstellung in der Firma in Munderkingen (Alb-Donau-Kreis) besorgt, bei der beide Männer während der Tat arbeiteten. Der 54-Jährige erlitt nach Angaben eines Kriminaltechnikers mindestens neun Messerstiche – einer davon ging ins Herz und war tödlich.