Krisenmanagement: Ulms OB Czisch und IHK Ulm kritisieren Regierung

Ulm und Neu-Ulm, Baden-Württemberg und Bayern. Zwei Länder, aber gefühlt eine Stadt – mit verschiedenen Corona-Zahlen und Maßnahmen. Im Kampf gegen Corona sind aber eben diese regionsabhängigen Inzidenz-Zahlen noch immer das Maß aller Dinge. Sie bestimmen letztlich, ob gelockert oder weiter verschärft wird.




Die Folge für Ulm/Neu-Ulm haben wir jetzt schon mehrfach erlebt… hier war der Baumarkt zu, da war er auf, dort konnte man ins Autokino, hier war’s sogar unter Strafe verboten, in den einen Einkaufszentren herrscht Goldgräberstimmung in den anderen blanke Existenzangst. Und so kann man das leider noch fortführen.

Ulms Oberbürgermeister Gunther Czisch fordert jetzt für Ulm und Neu-Ulm über die Ländergrenze hinweg zumindest eine Gleichbehandlung. Alles andere würden die Bürger in der Grenz-Region auch nicht mehr verstehen. Das gilt erst recht fürs Einkaufen und die Gastro. Der OB denkt dabei auch an das Vergnügen, das uns jetzt schon über ein Jahr lang corona-bedingt versperrt bleibt. Die Öffnung des Einzelhandels, der Außengastronomie und der Kultureinrichtungen sei also unter strengen Hygienemaßnahmen „vertretbar und dringend erforderlich“, und das spätestens zu Ostern, so Ulms Oberbürgermeister Gunther Czisch. In einem Brief an Sozialminister Manne Lucha fordert der eben diese Ausnahme für seine Stadt, dabei bezieht er sich auf das Tübinger Modell.

Das sagt Ulms Oberbürgermeister Czisch

IHK Ulm fordert Klarheit

Und auch die IHK Ulm kritisiert jetzt die Corona-Strategie der Regierung. Zitat aus der aktuellen Pressemitteilung: „Das sture Festhalten an Inzidenzwerten als maßgebliche Leitplanke erscheint der IHK Ulm auch allgemein immer fragwürdiger. Mit einer Zunahme der Testungen liege es auf der Hand, dass die absolute Zahl an Infektions-feststellungen steige. Folglich seien vielmehr auch andere Kriterien, wie die Auslastung des Gesundheitssystems oder die Impfquote, zu berücksichtigen.“

Am kommenden Montag den 22. März steht passend dazu der nächste Corona-Gipfel von Bund und Ländern an. Die IHK Ulm fordert als Ergebnis einen konkreten und verlässlichen Fahrplan auch für das Hotel- und Gaststätten-Gewerbe. Dieser Wirtschaftsbereich wurde bei den letzten Beschlüssen fast vollständig ausgeklammert. Es wird jetzt dringend Zeit, endlich eine Perspektive für die betroffenen Unternehmen aufzuzeigen“, fordert IHK-Hauptgeschäftsführer Max-Martin Deinhard. Gerade das Hotel- und Gaststätten-Gewerbe sei durch die Corona-Maßnahmen mit am stärksten betroffen. Urlaub auf Mallorca sei erlaubt, im eigenen Bundesland aber nicht, das sei schlichtweg nicht mehr erklärbar, so Deinhard weiter. Die IHK verweist auf eine Studie des Robert-Koch-Instituts – sie bescheinigt der Hotellerie ein niedriges Infektions-Risiko.

 

Das könnte Dich auch interessieren

15.01.2024 Fasnet, Fasching und Fastnacht in Schwaben 2024 Jux und Narretei in Schwaben - auch 2024 feiert unsere Region die Fünfte Jahreszeit ausgiebig. Hier findet ihr alle Termine und Veranstaltungen von Umzügen über Kinderpartys bis Männerballetts. 22.12.2024 Der große Jahresrückblick 2024 - Das ist in Schwaben passiert Ein Jahr voller emotionaler und mitreißender Moment liegt hinter uns. Nicht nur global durften wir einschneidende historische Momente erleben, auch in Schwaben ging es nahezu täglich drunter und drüber. 18.12.2024 Ulm, Stuttgart, Ludwigsburg... Mehr regionale Filmförderung für den Südwesten gefordert! Die Filmbranche im Südwesten Deutschlands blickt auf bittere Zahlen: Der Südwestrundfunk (SWR) vergibt bisher nur 28,85 % seiner Produktionsaufträge an regionale Unternehmen. Der Filmverband Südwest (FVSW) und der IHK-Ausschuss Baden-Württemberg fordern eine deutliche Steigerung auf 60 %. Auch die Film Commission Ulm engagiert sich aktiv für die Förderung der regionalen Filmszene. Es fehlt aber an 30.10.2024 Schwabens gruseligste Halloweenpartys An Halloween ist so viel geboten, dass man leicht den Überblick verlieren kann. Wir haben ein paar Events für euch rausgesucht.