Seit Wochen reißen die Proteste gegen Rechtsextremismus in Deutschland nicht ab – auch am Wochenende sind Hunderttausende auf die Straßen gegangen. Allein in Berlin versammelten sich nach Polizeiangaben am Samstag über 150.000 Menschen vor dem Reichstagsgebäude.
Bei uns in der Region haben sich rund 24.000 Menschen in Augsburg und 2000 in Günzburg versammelt, um gegen Rechtsextremismus zu demonstrieren. "Über 2000 Menschen hier haben Farbe bekannt", sagte Landrat Hans Reichhart auf der Kundgebung am Samstag auf dem Marktplatz in Günzburg.
Neben Reichhart hat auch Günzburgs OB Gerhard Jauernig eine Rede gehalten. "Jedes einzelne Gesicht ist ein Zeichen gegen Hass und Rechtsextremismus in unserem Land", so der Oberbürgermeister. Ungewohnt vereint standen ebenfalls Eva Heißwolf von der Wirtschaftsvereinigung und der Günzburger DGB-Chef Werner Gloning auf der Bühne. Weder Gewerkschaften noch die Wirtschaft ließen sich die Demokratie nehmen, deswegen stünde man hier zusammen, hieß es.
Ein breites Bündnis aus Gruppen, Vereinen und Verbänden aus Wirtschaft, Politik, Sport, Kultur, Kirche und Gesellschaft hatte sich unter dem Motto "Günzburg zeigt Gesicht. Für Demokratie – jetzt – gegen Hass und Hetze" zusammengeschlossen. Die Günzburger Volkshochschule hatte die Schirmherrschaft übernommen. Neun Tage nach seiner Gründung ist das Bündnis bereits auf 40 Gruppierungen gewachsen. Nach der Kundgebung sei für März schon ein nächstes Projekt in der Planung, heißt es aus Günzburg.