Langenau: Anti-Israel-Protest stört Gottesdienste – Pfarrer fühlt sich bedroht

Hass und Hetze

In Langenau kommt es Medienberichten zufolge regelmäßig zu Anti-Israel-Protesten eines stadtbekannten Aktivisten vor der evangelischen Martinskirche. Der Pfarrer und seine Familie fühlen sich durch die Aktionen bedroht.

Medienberichten zufolge sorgt ein stadtbekannter Aktivist in Langenau mit regelmäßigen Protesten vor der Martinskirche für Unruhe. Die Kirchengemeinde fühlt sich bedroht, während die Stadt und Behörden nach Lösungen suchen.

Proteste vor der Kirche sorgen für Unruhe

Demnach führt der Anti-Israel-Aktivist seit Karfreitag 2024 wöchentliche Proteste vor der evangelischen Martinskirche in Langenau durch. Er bedrängt die Gottesdienstbesucher und fordert sie zum Kirchenaustritt auf. Die Aktionen, die ursprünglich mit Plakaten begannen, haben sich im Laufe der Zeit offenbar auch intensiviert. Der Mann spricht wohl von Zionismus und Faschismus, die evangelische Kirche würde seiner Meinung nach einen Völkermord Israels im Gazastreifen unterstützen.

Der Aktivist, der bereits seit Jahren durch israel-kritische Plakate an seinem Anwesen in Langenau bekannt ist, hat sich zunehmend auf die evangelische Kirche fokussiert. Die Kirchengemeinde berichtet von verbalen Angriffen und Störungen durch den Mann, der sich auf Dialoge nicht einlässt. Auch der Kindergottesdienst wurde Medienberichten zufolge durch den Einsatz eines Megaphons gestört.

Behörden prüfen rechtliche Schritte

Pfarrer Ralf Sedlak und seine Familie fühlen sich durch die Proteste bedroht, heißt es. Es kam auch zu nächtlichen Störungen, was die Situation zusätzlich verschärft. Der Pfarrer hat bereits Anzeige erstattet. Die Polizei war mehrfach vor Ort und sprach zuletzt einen Platzverweis aus. Derzeit laufen wohl ganze sechs Verfahren wegen Sachbeschädigung, Beleidigung und unerlaubter Versammlungen.

Die Stadt Langenau prüft rechtliche Mittel, um die Situation zu klären, wobei eine Abwägung zwischen Religionsfreiheit und Versammlungsrecht erforderlich sei. Die Kirchengemeinde fordert eine klare Stellungnahme der Behörden und der Landeskirche.

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