Die letzte Ruhe unter Bäumen: Diese idyllische Vorstellung ist in Biberach ein weiteres Stück zur Realität geworden. OB Zeidler hat jetzt den Vertrag mit dem FriedWald Unternehmen unterzeichnet.
Damit beginnen die Vorbereitungen für den geplanten Bestattungswald auf einem etwa 50 Hektar großen Gebiet im Biberacher Burrenwald. Im nächsten Schritt werden Bestattungsbäume ausgewählt, Wege geschaffen, ein Andachtsplatz errichtet und Parkplätze geschaffen. Eröffnet werden soll der Biberacher Bestattungswald im Laufe des nächsten Jahres.
„Mit dem Bestattungswald erweitert die Stadt Biberach ihr Angebot. Die Bestattungswünsche der Menschen haben sich in den vergangenen Jahren verändert. Immer mehr Menschen wünschen sich eine Alternative zur klassischen Erdbestattung. Wir freuen uns sehr, mit dem FriedWald Biberach an der Riß ein weiteres, noch einzigartiges Angebot im Landkreis schaffen zu können“, sagte Oberbürgermeister Norbert Zeidler im Rahmen der Vertragsunterzeichnung.
Mit der Unterzeichnung des Vertrages hat die Stadt Biberach die Trägerschaft des Begräbniswaldes übernommen, der auch in ihrem Eigentum ist. Alle forstwirtschaftlichen Aufgaben bleiben im Zuständigkeitsbereich des Forstamtes. Die FriedWald GmbH unterstützt die städtischen Förster und Forstwirte in den ersten Jahren beratend mit Blick auf Pflegemaßnahmen und stellt das FriedWald-Försterteam vor Ort. Zudem übernimmt die FriedWald GmbH die Bereiche Verwaltung, Kundenservice und Vermarktung.
Der Geschäftsführer der FriedWald GmbH Matthias Laufer hofft, dass der Bestattungswald in Biberach im kommenden Jahr eröffnet werden kann. „Unser gemeinsames Projekt ist schwungvoll und in guter Zusammenarbeit gestartet“, sagt Laufer. „In jedem Fall werden wir alle Beteiligten hier in Biberach und in der Region auf dem Laufenden halten und zum Beispiel die Bestattungshäuser vor der Eröffnung einladen.
In Baden-Württemberg ist die FriedWald GmbH mit derzeit 19 Standorten vertreten, in Oberschwaben gibt es aber derzeit kein Angebot des Pioniers der Naturbestattung.
Die FriedWald GmbH hat mit der Naturbestattung eine Veränderung in der Bestattungskultur angestoßen. 2001 wurde mit dem FriedWald Reinhardswald bei Kassel der erste Bestattungswald als Alternative zum herkömmlichen Friedhof in Deutschland eröffnet. Seitdem ermöglicht FriedWald in Kooperation mit Ländern, Kommunen, Kirchen und Forstverwaltungen Baumbestattungen in gesondert ausgewiesenen Bestattungswäldern. Inzwischen gibt es bundesweit 88 FriedWald-Standorte, jeder ist ein nach öffentlichem Recht genehmigter Friedhof im Wald.
Das Unternehmen mit Sitz im hessischen Griesheim bei Darmstadt beschäftigt rund 220 Mitarbeitende am Unternehmenssitz (Verwaltung, Kundenbetreuung) und bundesweit (Standort- und Forstbetreuung). Zudem betreuen rund 300 FriedWald-Försterinnen und -Förster die FriedWald-Standorte vor Ort und begleiten Kundinnen und Kunden bei Waldführungen, Baumauswahl und Beisetzung. Die Marke FriedWald ist in Deutschland geschützt. Ziel ist, in schönen Waldregionen ein einheitliches und ökologisch anerkanntes Naturbestattungskonzept zu gewährleisten. FriedWald ist bekannt: Rund zwei Drittel der über 50-Jährigen kennen die Marke (kantar/emnid 9/2023).