Burgau feiert wieder: Der Aufbau lief schon die letzten Tage auf Hochtouren, heute startet das Burgauer Markgrafafescht endlich.
Von Donnerstag, 20. Juli, bis Montag, 24. Juli, steht Burgau wieder ganz im Zeichen des Mittelalters. Das Historische Fest ist in der schwäbischen Stadt eine feste Tradition und findet alle vier Jahre statt. Eigentlich. Denn wie bei so vielem kam auch hier Corona dazwischen und sorgte dafür, dass das Fest zwei Mal verschoben werden musste. Doch jetzt geht es nach sechs Jahren Pause wieder historisch zu in der Markgrafenstadt. Tausende Besucher in historischer Kleidung werden erwartet, die bei der fünftägigen Veranstaltung in der Alt- und Innenstadt gemeinsam feiern.
Dabei müssen sich die Teilnehmer in diesem Jahr an einen neuen Namen gewöhnen. Hieß es bisher schlicht „Historisches Bürgerfest“, nennt sich das Mittelalterspektakel nun „Burgauer Markgrafafescht“. Die Stadt will damit eine unverwechselbare Marke etablieren. Hierfür hatte sie einen öffentlichen Aufruf gestartet und nach Vorschlägen für eine neue Bezeichnung gesucht. Der neue Namen konnte sich durchsetzten, auch weil er ganz bewusst auf eine Mischung von Hochdeutsch und Schwäbisch setzt. Die Burgauer haben das Selbstbewusstsein, den schwäbischen Dialekt zu pflegen, so die Stadt. Ganz etabliert hat sich der neue Name allerdings noch nicht. Zwar steht er groß auf den Plakaten und Programmheften, auf den Festabzeichen prangt aber weiterhin „Historisches Bürgerfest 2023“. Diese wurden bereits im letzten Jahr in Auftrag gegeben als die neue Bezeichnung noch nicht feststand.
Wer das Markgrafafescht besuchen möchte, muss dieses Mal deutlich tiefer in die Tasche greifen als noch 2017. Damals gab es das Festabzeichen für alle fünf Tage noch für sechs Euro, heuer sind es ganze 15 Euro. Die Stadt begründet das mit den gewaltigen Kostensteigerungen, mit denen auch das historische Fest zu kämpfen hat. Viele Kostenfaktoren, wie die hohen Gema-Gebühren oder auch Ausgaben für Security und Toiletten seien den Besuchern oft gar nicht bewusst. Die alten Preise seien schlicht nicht mehr haltbar gewesen. Das trifft bei den Burgauern zwar auf Verständnis, dennoch wird der Eintritt als eher teuer empfunden. Am Ende überwiegt aber klar die Freude, dass das Fest nun endlich wieder stattfinden kann. Ein Tagesticket kostet 5 Euro pro Person und kann auf dem Festgelände erworben werden. Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre müssen auch 2023 keinen Eintritt für das Fest bezahlen.
Die Schirmherrin des Markgrafafeschts, die bayerische Landtagspräsidentin Ilse Aigner, freut sich über die Neuauflage der Veranstaltung. Sie betont, wie wichtig es ist, die Traditionen in der Region zu zelebrieren und ist glücklich, dass Burgau nach der Pandemie endlich wieder zusammen feiern kann. Dafür bietet das Bürgerfest auch viele Highlights. Die offizielle Eröffnung findet am Donnerstag um 17.30 Uhr mit dem Bieranstich statt. Ab dann empfangen zahlreiche Händler, Wirte und Musiker die Besucher. Einer der Höhepunkte ist traditionell der große Historische Umzug am Sonntag um 14.00 Uhr. Auch dem Fackelzug am letzten Tag fiebern viele Burgauer bereits entgegen. Das gesamte Programm und weitere Infos gibt es auf der Website der Stadt Burgau.