Polizei und Stadt Ulm sagen der wilden Partymeute den Kampf an: Sie wollen für weniger Lärm und weniger Müll sorgen.
Wenn das Wetter gut ist, herrscht am Donauufer und in der Friedrichsau beim ehemaligen Bärenzwinger abends „Dauerparty“. So zumindest empfinden es die Anwohnenden, die sich bei der Stadt und der Polizei über Lärm und Vermüllung beschwert haben. Auch mehrere Rathausfraktionen haben sich eingeschaltet. Die Stadt reagiert mit einem mehrteiligen Handlungskonzept.
Sollte das Wetter zum Feiern einladen, wird erstmals am kommenden Wochenende ein privater Sicherheitsdienst am Donauufer und in der Friedrichsau unterwegs sein.
Es gehe nicht darum, feiernde Jugendliche zu vertreiben und damit die Partyszene nur auf andere Orte in der Stadt zu verlagern, betont Ordnungsamtschef Rainer Türke. „Wir verstehen, dass die Jugendlichen Party machen wollen, schließlich haben sie lange genug im Lockdown festgesessen.“ Ganz ohne Rücksichtnahme auf andere funktioniere aber auch eine Party nicht, sagt Türke.
Die Sicherheitsleute seien angewiesen, deeskalierend und „auf Augenhöhe“ auf die Feiernden dahingehend einzuwirken, ihre Musik runterzudrehen, den eigenen Müll wieder mitzunehmen oder in den Abfallkörben zu entsorgen. Auch die Polizei wird ihre Präsenz vor Ort verstärken und es werden städtische Streetworker unterwegs sein, um Jugendliche gezielt anzusprechen.
Weil mehr Licht mehr Sicherheit bedeutet, soll die Donauwiese an Wochenenden punktuell ausgeleuchtet werden. An eine flächendeckende Ausleuchtung sei nicht gedacht, erklärt Türke, sondern man habe sich mit der Polizei auf neuralgische Punkte verständigt, um „Dunkelzonen“ zu vermeiden. Dafür wird die Stadt mobile Strahler einsetzen.
Auch die Entsorgungsbetriebe der Stadt Ulm EBU werden aktiv: Auf den Donauwiesen und in Teilen der Friedrichsau werden zusätzliche Müllbehälter aufgestellt und ab August sollen dort zusätzlich „Müllscouts“ unterwegs sein, die Müllverursacher ansprechen werden.