„Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit ist saisonal untypisch. Im Agenturbezirk stieg die Arbeitslosigkeit in einem November zuletzt im Jahr 2008.“, weiß Dr. Torsten Denkmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ulm und berichtet weiter: „Im Wesentlichen erklärt sich die aktuelle Zunahme mit der Fluchtmigration ukrainischer Frauen und Männer. Erstens: die Arbeitslosigkeit wuchs vornehmlich bei den Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft an. Zweitens: Dies besonders deutlich im Bereich der Grundsicherung. Also bei den Jobcentern, wo Geflüchtete aus der Ukraine seit Juni betreut werden. Und drittens: Die Bewegungsdaten. Hier liegen die Zahlen der Zugänge in Arbeitslosigkeit teils signifikant über dem Vorjahreswert. Auf der anderen Seite stieg der Personalbedarf trotz nachlassender Stellenneumeldungen weiter an und verfestigte sich auf hohem Niveau.“
So meldeten am regionalen Stellenmarkt Arbeitgeber mit 1 329 neuen Arbeitsangeboten geringfügig weniger als vor vier Wochen, hingegen wuchs der Stellenbestand auf 5 833 offene Arbeitsangebote an. Vor einem Jahr meldeten Arbeitgeber 191 neue Stellen mehr, der Bestand lag jedoch um 376 Offerten unter dem aktuellen Wert.
Die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm erhöhte sich um 0,1 Punkte auf 2,6 Prozent. Unter den Agenturbezirken in Baden-Württemberg ist das weiterhin der niedrigste Wert und der einzige unter der Drei-Prozent-Marke. „Das unterstreicht, dass der Ulmer Arbeitsmarkt robust und Dank seiner Diversifikation auch stabil ist“, fasst Denkmann zusammen. Im November des vergangenen Jahres lag die Quote im Ulmer Agenturbezirk bei 2,4 Prozent.
Die durchschnittliche Arbeitslosenquote im Land blieb unverändert bei 3,6 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote in Baden-Württemberg bei 3,4 Prozent.
Biberach. „Im Landkreis Biberach blieb die Arbeitslosenquote mit 2,1 Prozent stabil“, zeigt sich Denkmann erfreut. Unter den Kreisen in Baden-Württemberg ist das weiterhin die niedrigste Quote. Vor einem Jahr lag diese für den Landkreis Biberach ebenfalls bei 2,1 Prozent. Mit 2 471 Frauen und Männern waren neun oder 0,4 Prozent mehr Menschen arbeitslos als vor vier Wochen. Die Agentur für Arbeit in Biberach betreute 1 232 Menschen (minus 40), das Jobcenter des Landkreises Biberach betreute 1 239 Frauen und Männer (plus 49).
Alb-Donau-Kreis. 2 835 Menschen waren arbeitslos und über die Agentur für Arbeit (1 343) oder das Jobcenter (1 492) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Das sind 179 Menschen oder 6,7 Prozent mehr als im Oktober. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 2,4 Prozent. „Trotz des Anstiegs der Arbeitslosigkeit hält der Alb-Donau-Kreis, nun gemeinsam mit dem Landkreis Ravensburg, die zweitniedrigste Arbeitslosenquote unter den Kreisen im Land“, berichtet Torsten Denkmann. Im Vorjahr lag die Quote 2,2 Prozent.
Ulm. Im Stadtgebiet Ulm waren 2 582 arbeitslose Menschen über die Arbeitsagentur (1 045) und das Jobcenter (1 537) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Somit nahm die Arbeitslosigkeit zum Vormonat um 19 Personen oder um 0,7 Prozent zu. Die Arbeitslosenquote lag bei 3,6 Prozent, das sind 0,1 Prozentpunkte mehr als vor vier Wochen und 0,3 mehr als vor einem Jahr. „Kein weiterer der insgesamt neun Stadtkreise im Land lag unter der Vier-Prozent-Marke“, hält der Ulmer Agenturleiter fest.
Kreis Günzburg. Die Arbeitslosigkeit im Kreis Günzburg ist wie erwartet im November gestiegen. Ausschlaggeben waren hierfür saisonbedingte Entlassungen bei Legoland. Die Arbeitslosenquote beträgt 1,9 Prozent (Vormonat 1,7 Prozent, Vorjahreswert 1,8 Prozent). Derzeit sind 1.409 Menschen ohne Arbeit gemeldet. Das sind 122 mehr als vor einem Monat und 67 mehr als vor einem Jahr.
Kreis Neu-Ulm. Die Arbeitslosigkeit im Kreis Neu-Ulm ist im November leicht gestiegen. Die Arbeitslosenquote beträgt 2,3 Prozent (Vormonat 2,2 Prozent, Vorjahreswert 2,3 Prozent). Derzeit sind 2.344 Menschen ohne Arbeit gemeldet. Das sind 73 mehr als vor einem Monat und 20 mehr als vor einem Jahr.