Fast 150 Reisende mussten am Montagabend bei Merklingen auf freier Strecke in einen anderen Zug umsteigen. Gegen 18 Uhr war der Regionalexpress auf dem Weg von Wendlingen nach Ulm und blieb mit einem technischen Defekt stehen.
Laut einer Bahnsprecherin wird noch untersucht, um was für eine Störung es sich handelt und ob die Störung von der Lokomotive oder von der Streckentechnik ausging. Der Regionalexpress war bereits verspätet unterwegs, da es am Nachmittag Probleme mit einer Weiche in Ulm gab. Durch diese Verspätung musste der Regionalexpress auf offener Strecke wenige Hundert Meter vor dem Bahnhof Merklingen anhalten und einen Gegenzug über die Weichen des Bahnhofs fahren lassen. Als der Regionalexpress dann anfahren wollte, verhinderte eine Sicherungsschaltung die Weiterfahrt. Die Versuche des Lokführers, die Störung zu beseitigen, scheiterten und so fällte der alarmierte Notfallmanager der Bahn die Entscheidung, dass der Zug geräumt werden muss. Ein weiterer Regionalexpress von Wendlingen nach Ulm war bereits auf dem Weg und konnte neben den defekten Zug rangiert werden. Über Übergangsbrücken aus Metall, die im Zug mitgeführt werden, konnten die Reisenden in den Nachbarzug direkt umsteigen. Einige Reisende hatten sich für den gefährlichen Weg entschieden. Sie flüchteten aus dem defekten Zug auf offener Strecke und liefen neben den Gleisen zum Bahnhof Merklingen. Ein bis zu 250 km/h schneller ICE, der auf dieser Strecke verkehrt, hätte auch ohne einen Zusammenstoß alleine durch seinen Sog lebensgefährliche Verletzungen verursachen können.
Kurz nach 20 Uhr traf der Regionalexpress mit den zugestiegenen Reisenden in Ulm ein, währenddessen hatte sich eine Hilfslok aus Ulm auf den Weg gemacht, um den defekten Regionalexpress abzuschleppen. Da die Störungsursache unbekannt war, war die Neubaustrecke sicherheitshalber gesperrt worden und die ICE-Züge des Fernverkehrs wurden zwischen Stuttgart und Ulm über die alte Strecke im Filstal umgeleitet. Bei der Störungssuche wurde klar, dass es ein Problem im Zusammenspiel zwischen dem Zug und der Streckentechnik ist, die keine Auswirkung auf andere Züge hat und der Verkehr konnte wieder aufgenommen werden.
Später gelang es dem Lokführer, seinen Zug wieder zum Fahren zu bekommen und der leere Regionalexpress konnte ohne die bereits angeforderte Abschlepplok zur weiteren Störungssuche nach Ulm fahren.
Schon am Dienstagvormittag kam es zur nächsten Störung. Nahe Wendlingen kam es kurz vor acht Uhr zu einer Signalstörung, die dazu führte, dass mehrere Züge nicht auf die Neubaustrecke fahren konnten. Nach gut zwei Stunden hatte ein Techniker die Störung behoben