Die Mohrengasse in Ulm soll nun doch nicht umbenannt werden. Stattdessen soll es ein Zusatzschild geben. Das will die Arbeitsgruppe dem Ältestenrat der Stadt Ulm empfehlen.
Es war eine lange Diskussion um den Namen der Ulmer Mohrengasse. Jetzt hat sich der Umbenennungsausschuss noch einmal beraten. Das Ergebnis: Die Mohrengasse soll nun doch nicht umbenannt werden.
Stattdessen soll ein Hinweisschild angebracht werden, das auf die Entstehung des Straßennamens und den nicht diskriminierenden historischen Kontext hinweisen soll. Dort soll auch erwähnt werden, "dass wir verstehen, dass Menschen sich dadurch gering geschätzt fühlen, dass aber Ulm als internationale Stadt Rassismus und Diskriminierung explizit nicht toleriert und diesem aktiv entgegenwirkt", sagt Bürgermeisterin Iris Mann.
Der Vorschlag der Arbeitsgruppe geht jetzt an den nächsten Ältestenrat. Der soll dann Anfang Oktober über das weitere Vorgehen entscheiden.
Mit einer öffentlichen Veranstaltung will man die Argumente für und gegen eine Umbenennung der Mohrengasse vorbringen. Im Umbenennungsausschuss seien beide Seiten ausgiebig diskutiert worden. Für einen anderen Straßennamen sprach, zu verhindern, dass sich people of color durch den aktuellen Namen diskriminiert führen. Durch eine Umbenennung würde man ein "Signal für einen Perspektivwechsel in unserer Stadt" geben.
Dem entgegen stand die Argumentation, dass man nicht zurück blicken sollte, sondern "lieber mit heutigem Handeln und Projekten zeigen, dass wir uns für eine offene, diskriminierungsfreie Gesellschaft einsetzen", so die Bürgermeisterin. Der Name sei in seiner Entstehungsgeschichte keineswegs abwertend gemeint gewesen. Viel mehr sei es eine Wertschätzung gewesen, da das Wort Mohr im Kontext mit großem medizinischen Wissen im öffentlichen Raum zu verstehen sei.