Die Stadt Ulm macht ernst. Sie will den Radverkehr weiter ausbauen und kritische Engstellen beseitigen, so wie in der Münchner Straße in der Oststadt. Auf beiden Seiten soll es künftig einen Rad-Fahr-Streifen geben.
Im Klartext heißt dies, dass dem motorisierten Individualverkehr jeweils eine Fahrspur weggenommen wird. Torsten Fisch, Leiter der Abteilung Mobilität bei der Stadt Ulm verteidigt im DONAU 3 FM-Interview das Konzept. Insgesamt gehe es um mehr Sicherheit für Radfahrer und ein sinnvolles Nebeneinander zwischen Auto- und Radverkehr. Mehr Staus befürchtet der Verkehrs-Experte dadurch nicht: „Wir haben die Leistungsfähigkeit ermittelt und Verkehrszählungen durchgeführt. Es wird in der Spitzen-Stunde, und das ist etwa eine Stunde am Tag, teilweise etwas knirschen, aber es ist immer so, dass der Verkehr leistungsfähig bleibt.“ Neu gestaltet werden sollen auch die Kreuzungsbereiche. Die Abbiegespuren bleiben weitestgehend bestehen. Sie werden dem neuen Konzept angepasst. Radfahrer stehen hier Schutzstreifen zur Verfügung.
Der Bauausschuss des Gemeinderats hat die Verwaltung damit beauftragt, die Pläne entsprechend zu vertiefen. Im Frühjahr soll der Gemeinderat darüber abstimmen. Rund ein halbes Jahr später könnte dann der Umbau der Münchner Straße starten: „Die gesamte Münchner Straße soll eine neue Asphaltdecke bekommen, um Phantom-Markierungen zu vermeiden und die schadhaften Stellen im Belag auszubessern. Dann wird auf dem neuen Belag komplett neu markiert.“ Die genauen Baukosten stehen noch nicht fest. Das hängt auch davon ab, wie viel Fördermittel die Stadt vom Landesverkehrsministerium bekommt.