Der Ukraine-Krieg hat viele Folgen. Eine, die man gar nicht nachvollziehen kann, sind Hamsterkäufe in den Supermärkten. Sonnenblumenöl und Mehl: Fehlanzeige… und auch viele Konserven sind vergriffen. Muss das sein? Ernst Buck ist der Vorsitzende des Kreisbauernverbands Ulm-Ehingen. Wir haben mit ihm gesprochen.
DONAU 3 FM: Herr Buck, was sagen Sie denn zu den Hamsterkäufen?
Ernst Buck: „Ich halte von den Hamsterkäufen nichts. Weil ich bin der Meinung und lebe in der Hoffnung, dass die Lebensmittelversorger und die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln hier in Deutschland, bzw. ich beschränke mich mal auf Baden-Württemberg, da kenne ich mich besser aus, gesichert ist. Die Ernte 2021 ist im Lager! Die haben wir nicht ausgegeben. Und wir leben nicht „just in time“, wir Landwirte.“
DONAU 3 FM: Die Leute haben es im Moment vor allem auf Sonnenblumenöl abgesehen, ist das für Sie nachvollziehbar?
Ernst Buck: „Gewisse Verbraucher haben sich auf Sonnenblumenöl spezialisiert, man könnte auch ein anderes Öl nehmen. Zum Beispiel Rapsöl. Das wird in Deutschland angebaut, wächst in Deutschland. Deswegen glaube ich, dass hier auch eine gewisse Versorgung gesichert ist. Man muss jetzt natürlich beachten, dass man auch Rapsöl, bzw. Pflanzenöl dem Sprit beigemischt hat. Da müssen wir dann die Entscheidung treffen: Fahren wir Auto oder tun wir es in den Salat rein?“
DONAU 3 FM: Jetzt gab es ja auch schon den Vorschlag, dass die Landwirtschaft künftig andere Sorten anbauen sollte…
Ernst Buck: „Wir müssen keine anderen Sorten anbauen, sondern wir Landwirte sollten in unserem Tun nicht gebremst werden. Wir werden jetzt aktuell von der Deutschen Bundesrepublik gebremst. Wir müssen nach der Ernte 2022 vier Prozent unseres Ackerlandes stilllegen! Wir dürfen nichts darauf anbauen. Keinen Weizen, keine Kartoffeln, nichts. Nicht mal eine Blühmischung dürfen wir machen.“
DONAU 3 FM: Herr Buck, was raten Sei denn jetzt dem Verbraucher?
Ernst Buck: „Der Verbraucher soll Ruhe bewahren, soll in der Region kaufen, und er könnte sich vielleicht überlegen, in seinem edlen Garten auch ein kleines Gärtchen einzurichten, um dort selber einfach mal ein paar Karotten, ein paar Kartoffeln, ein paar Krautköpfe oder einen Salat anzusäen, sodass er die Arbeit mal sieht, die eigentlich dahintersteckt. Und dann hat er vielleicht auch eine gewisse Selbstversorgung, damit wir wieder ein bisschen mehr Bezug zum Lebensmittel bekommen.“
…sagt Ernst Buck, der Vorsitzende des Kreisbauernverbandes Ulm-Ehingen zur den Folgen des Ukraine-Krieges und der Situation der Landwirtschaft bei uns.