37 Jahre nach der Tat wird das Landgericht Ulm am Dienstag (08.11.2022, 11.00 Uhr) sein Urteil im Fall der Vergewaltigung und des versuchten Mordes an einer damals 29-Jährigen verkünden. Der 65 Jahre alte Angeklagte, ein ehemaliger US-Soldat, hatte vor Gericht gestanden, die junge Frau damals vergewaltigt und niedergeschlagen zu haben. Den Vorwurf des versuchten Mordes wies der Angeklagte aber von sich.
Der 1985 in Göppingen stationierte US-amerikanische Ausbildungsoffizier hatte die Tat zum Auftakt des Prozesses weitestgehend eingeräumt. Die Frage nach dem Warum blieb aber auch nach mehrmaligen Nachfragen des Vorsitzenden Richters und des Staatsanwalts unklar.
Die Anklage wirft dem Mann vor, die junge Frau am 23. Oktober 1985 in Göppingen mit einem Messer bedroht und dann in einem Park vergewaltigt zu haben. Anschließend soll er die Frau mit einem Ast fast totgeschlagen haben. Während sich die beinahe bewusstlose Frau aus Angst tot stellte, fuhr der Mann sie zu einem Straßengraben und warf sie dort hinein. Die Frau überlebte mit zahlreichen Verletzungen – darunter Rippenbrüche und ein Trommelfellriss.
Über Jahrzehnte blieb die Tat ungeklärt. Mit einer DNA-Probe gelang es den Ermittlern schließlich, den mutmaßlichen Täter zu überführen und ihn aus den USA nach Deutschland ausliefern zu lassen.
Da die Delikte Vergewaltigung und gefährliche Körperverletzung mittlerweile verjährt sind, ging es für die Staatsanwaltschaft in dem Verfahren vor allem darum, den Vorwurf des versuchten Mordes nachzuweisen. Die Geschädigte hatte unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgesagt. Sie ist Nebenklägerin in dem Verfahren. (dpa)