Nach Geiselnahme in Ulm: Staatsanwaltschaft äußert sich zu Schüssen

Neue Details bekannt

Mitten im Stadtzentrum von Ulm nimmt ein Mann mehrere Geiseln. Fünf lässt er gehen, eine bleibt in seiner Gewalt. Die Polizei beendet die Geiselnahme schließlich mit Schüssen, nun gibt es Details dazu.

Nach der Geiselnahme im Herzen Ulms hat die Staatsanwaltschaft weitere Informationen zur Schussabgabe durch Einsatzkräfte bekanntgegeben.

«Wir gehen davon aus, dass die Geisel mit erhobenen Händen vor dem Mann das Café verlassen hat», sagte Staatsanwalt Michael Bischofberger am Montag. Der mutmaßliche Täter wurde demnach durch die Schüsse verletzt und befand sich am Montag noch Krankenhaus. Er sei noch nicht vernehmungsfähig, sagte Bischofberger. Zu den Hintergründen der Tat am Freitagabend machte er keine Angaben.

Der Mann soll am Freitagabend mehrere Menschen in einem Lokal am Ulmer Münsterplatz als Geiseln genommen haben. Fünf ließ er laut Polizei und Staatsanwaltschaft gehen, mit einer verblieb er zunächst im Lokal. Als er schließlich mit der verbliebenen Geisel vor das Lokal trat, schossen Einsatzkräfte auf ihn und beendeten so die Geiselnahme. Ermittlungen ergaben, dass es sich bei den Waffen, mit denen der Mann seine Opfer bedroht haben soll, um täuschend echt aussehende Soft-Air-Waffen handelte.

Als die Schüsse fielen, habe man davon ausgehen müssen, dass der Mann eine echte Waffe gehabt und eine konkrete Gefahr für die Geisel bestanden habe, sagte Bischofberger. Weitere Angaben etwa zur Anzahl der Schüsse machte er unter Verweis auf laufende Untersuchungen zunächst nicht. Wegen des Schusswaffengebrauchs durch die Polizei ist auch das baden-württembergische Landeskriminalamt (LKA) in die Ermittlungen involviert.

Bischofberger bestätigte, dass es sich bei dem verdächtigen 44-Jährigen um einen Bundeswehrangehörigen handele. Der Mann sei «vor etlichen Jahren» in Afghanistan im Einsatz gewesen.

Es sei ein positiver Umstand des gesamten Geschehens, dass keine Geisel körperliche Verletzungen erlitten habe und auch der mutmaßliche Täter nicht zu Tode gekommen sei, sagte Bischofberger.

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