Nach den tödlichen Schüssen in einer Bar in Göppingen fahndet die Polizei mit einem Foto nach einem unbekannten Mann. Nach Auskunft der Ulmer Staatsanwaltschaft wurden Videoaufnahmen im Bereich des Tatorts durch die Polizei gesichtet. «Hierbei konnten Bilder eines Mannes gesichert werden, der bislang nicht identifiziert werden konnte.»
Der Unbekannte habe sich im Tatzeitraum in der Nähe aufgehalten. «Es ist nicht auszuschließen, dass der Mann mit der Tat in Verbindung gebracht werden oder in sonstiger Weise etwas zur Tataufklärung beitragen kann», hieß es in der Pressemitteilung. Das Amtsgericht Ulm habe die Veröffentlichung der Lichtbilder genehmigt. Der bei der Tat schwarz gekleidete Verdächtige soll etwa 18 bis 24 Jahre alt sein.
In der Göppinger Bar fielen Anfang Oktober Schüsse. Ein 29-Jähriger wurde dabei verletzt und starb kurze Zeit später im Krankenhaus. Zwei weitere Menschen wurden demnach lebensgefährlich verletzt. Bei den Opfern handelt es sich nach dpa-Informationen um Syrer. Bei der Tatwaffe soll es sich um eine Maschinenpistole handeln.
Nach der Tat wurde zur Aufklärung die Sonderkommission Kurz eingerichtet. Die Ermittlungen laufen seither auf Hochtouren. Neben der Sicherung von Spuren am und im Umfeld des Tatorts wurden auch zahlreiche Zeugen befragt. Zudem wurden auch die möglichen Abläufe der Tat durch Spezialisten rekonstruiert.
Nach Einschätzung der Polizei liegen derzeit weiterhin keine Hinweise auf eine Gefahr für die Bevölkerung durch den flüchtigen Täter vor. Auch ein Zusammenhang mit Konflikten von kriminellen Gruppen im Großraum Stuttgart in der Vergangenheit wird im Rahmen der Ermittlungen weiterhin geprüft.
Bei der Gewaltserie geht es um zwei regional zugehörige Gruppen, eine aus Esslingen und Ludwigsburg, die andere aus Göppingen und Stuttgart-Zuffenhausen. Seit mehr als zwei Jahren sorgt die blutige Fehde im Großraum Stuttgart für Schlagzeilen. Immer wieder fielen Schüsse. Nach einer früheren Schätzung des Landeskriminalamts sollen den Gruppen mehr als 500 junge Menschen angehören. Dutzende Anhänger wurden bisher verhaftet.