Das Coronavirus kommt zurück, an verschiedenen Orten im Land. Die Landesregierung Baden-Württemberg zündet deshalb jetzt erstmals die nächste Alarmstufe. Oberstes Ziel: den kompletten Lockdown unbedingt vermeiden.
Baden-Württemberg setzt wegen steigender Corona-Infektionszahlen erstmals die zweite Stufe im Kampf gegen die Pandemie in Kraft. Sozialminister Manne Lucha hat heute im Kabinett den Eintritt in die sogenannte Anstiegsphase verkündet. Diese zweite von drei Stufen beinhaltet zum Beispiel eine strengere Kontrolle von Maßnahmen, Appelle an die Öffentlichkeit und das bedarfsabhängige Hochfahren von Corona-Ambulanzen und Teststellen. Anlass sei das aktuelle Infektionsgeschehen im Land, so ein Regierungssprecher. In einigen Regionen und Städten gebe es ein diffuses Infektionsgeschehen, die sogenannte Sieben-Tages-Inzidenz liege zudem im ganzen Land bereits bei 15.
Die grün-schwarze Landesregierung hat im September ein dreistufiges Alarm-System vorgestellt, um eine zweite Corona-Infektionswelle und einen landesweiten Lockdown unter allen Umständen zu verhindern. Entscheidend für die Einstufung dabei ist die Sieben-Tage-Inzidenz. Sie zeigt die Zahl der Neuinfektionen innerhalb einer Woche pro 100.000 Einwohner an. Aber auch andere Faktoren spielten bei der Bewertung eine Rolle, etwa die absoluten Infektionszahlen, die Zahl der Tests oder der Reproduktionswert (R-Wert), der angibt, wie viele Menschen ein Erkrankter im Schnitt mit dem Virus ansteckt.
Die Pandemiestufe 2 gilt, wenn die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz von 10 Fällen je 100.000 Einwohner überschritten wird und zusätzlich das Infektionsgeschehen diffus ansteigt oder sich die landesweiten wöchentlichen Fallzahlen innerhalb von zwei Wochen verdoppeln. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz lag im Land am Montag bei 16,4. Im Kreis Esslingen lag sie z.B. bei 40,4.