Wohl gegen ein Uhr nachts schlug der Blitz in einen großen Ahornbaum zwischen Wohnblocks ein. Eine Bewohnerin zwei Wohnblocks weiter berichtete von einem Knall und wie kurzzeitig die umliegenden Hauswände hell erleuchtet waren. In diesem Moment waren an dem rund 15 Meter hohen Ahorn-Baum mit rund einem Meter Stammdurchmesser noch keine Schäden feststellbar.
Gegen halb drei Uhr morgens schreckten die Anwohner durch ein lautes Krachen hoch. Rund eineinhalb Stunden nach dem Blitzschlag brach der getroffene Baum in drei Metern Höhe auseinander und stürzte auf ein gut zehn Meter entfernt stehendes Haus. Der Baum stürzte an der Fassade entlang nach unten, beschädigte Dachziegel, die Regenrinne und drückte mehrere Fenster ein. Die 54-jährige Bewohnerin einer Erdgeschosswohnung konnte wegen des Unwetters nicht schlafen und schaute sich eine Sendung im Fernseher an, als plötzlich das Fenster direkt neben dem Fernseher zerbarst. Vor Schreck flüchtete sie aus der Wohnung und bat einen Nachbarn um Hilfe. Sie befürchtete, dass ihre Scheibe mit einem Stein eingeworfen worden war. Der Nachbar konnte die aufgelöste Frau beruhigen, da er schon nach der Ursache des Krachs im Haus gesehen hatte. Nachdem die Bewohnerin die Polizei verständigt hatte, fegte der Nachbar die Glasscherben zusammen, damit die Wohnung wieder benutzt werden konnte.
Die Polizei Neu-Ulm holte die Feuerwehr zur Unterstützung, um von einer Drehleiter aus das Gebäude auf Schäden zu überprüfen. Die Feuerwehrleute entfernten lose Äste aus der Dachrinne und verschlossen zerstörte Fensterscheiben mit Folie. Da keine akute Gefahr mehr bestand, sperret die Polizei sperrte die Wiese um den Baum großflächig ab, um die Beseitigung des Baumes und neue Fensterscheiben muss sich nun die Wohnungsbaugesellschaft kümmern, die die Wohnungen vermietet. In der Nacht schätzte die Polizei den Sachschaden auf mehrere Tausend Euro, wobei noch der Baum entfernt werden muss, um die komplette Hausfassade begutachte zu können.