Neu-Ulm: Kriminalität geht zurück

Polizei legt neue Statistik vor

Drei Prozent weniger Straftaten hat die Polizeiinspektion Neu-Ulm im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr erfasst, bayernweit gab es eine Steigerung um rund fünf Prozent.

Sorge bereitet Inspektionsleiter Michael Keck, dass es bei der gefühlten Kriminalität anders aussieht.

Im Jahr 2023 wurden 3 944 Straftaten im Bereich der Polizeiinspektion Neu-Ulm erfasst, dazu gehört neben der Stadt Neu-Ulm auch Elchingen mit 233 Straftaten und Nersingen mit 256 Straftaten. Im Fünf-Jahres-Vergleich sind das 13,3 Prozent weniger.

Neben der absoluten Zahl an Straftaten wird auch die Belastungszahl erhoben, die die Anzahl der Straftaten pro 100 000 Einwohner angibt. Da die Einwohnerzahl in Neu-Ulm in den vergangenen zehn Jahren um rund 8 000 Menschen gestiegen ist, ergibt sich die niedrigste Kriminalhäufigkeitsbelastung der letzten zehn Jahre.

Offen spricht Keck dabei den Bereich Julius-Rohm-Platz, Bahnhof und Glacis-Galerie an, in dem das Sicherheitsgefühl leidet. Schon bevor das im Stadtrat thematisiert wurde, ist die Neu-Ulmer Polizei von sich aus aktiv geworden. Nach 50 Straftaten im Jahr 2022 wurden im Jahr 2023 nur 34 Straftaten registriert, doch auch das Wohlfühlen muss passen. Derzeit sind dort täglich sechs- bis achtmal uniformierte Fußstreifen unterwegs, dazu kommen immer wieder zivile Kräfte, Sicherheitswacht und kommunaler Ordnungsdienst. Keck hat dazu auch Abstimmungsgespräche mit dem Ordnungsamt und dem Center-Management geführt, um koordiniert Erfolge erzielen zu können.

Während insgesamt die Straßenkriminalität zurückgeht, steigen dagegen beispielsweise die Eigentumsdelikte an. Nach den Corona-Jahren mit viel Home-Office sind wieder mehr Menschen tagsüber außerhalb der eigenen Wohnung beim Arbeiten und die Zahl der Wohnungseinbrüche stieg von elf im Jahr 2021 über 31 im Jahr 2022 auf 39 Einbrüche im vergangenen Jahr und liegt damit wieder auf dem Niveau von 2014. Dagegen ging die Zahl der Fahrraddiebstähle um knapp 19% auf 143 Fälle zurück.

Beim Blick in die Zukunft spricht Michael Keck über die Gesetzesänderungen beim Cannabis. Er die Rauschgift-Arbeitsgruppe bereits personell aufgestockt, um die kleinteiligen Regelungen beispielsweise bei den Abständen zu Spielplätzen überwachen zu können. Auch die Bürger müssen sich nach Kecks Worten umstellen und an den Anblick kiffender Menschen in der Öffentlichkeit gewöhnen. Deutlich wird der Inspektionsleiter beim Blick auf den Straßenverkehr, denn dort haben sich die Regelungen kaum verändert: „Wenn Sie bekifft sind, sollen Sie sich nicht ans Steuer setzen, ansonsten haben Sie die Konsequenzen zu tragen!“

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