Es staut sich in alle Richtungen: Ein schwerer Verkehrsunfall hat sich am Mittwochmorgen gegen 6:45 Uhr auf der B10 ereignet. In der Unterführung bei der ratiopharm arena in Neu-Ulm sind zwei Lastwagen aufgefahren. Der vordere Lkw-Fahrer bremste seinen Sattelzug bis zum Stillstand ab, um den zivilen Spezialeinsatzkommando (SEK)-Fahrzeugen das Überholen zu ermöglichen. Weil der dahinter fahrende LKW-Fahrer das Bremsen zu spät bemerkt hat, fuhr er auf den Sattelzug auf. Dabei wurde der Fahrer des auffahrenden LKW so schwer in sein Führerhaus eingeklemmt, dass die Feuerwehr ihn aufwändig befreien musste.
Zwei SEK-Beamte blieben mit einem Fahrzeug an der Unfallstelle und übernahmen die Erstversorgung des schwerverletzten Lkw-Fahrers, während die restliche SEK-Einheit ihren Einsatz fortsetzte. Offenbar befand sich eine Person in einem psychischen Ausnahmezustand und war dadurch in Lebensgefahr. Die Person konnte unverletzt in ärztliche Behandlung übergeben werden. Gleichzeitig lief der Einsatz in der Unterführung, die Feuerwehr musste nicht nur die Unterführung in beiden Richtungen sperren, sondern auch den Eingeklemmten befreien. Der Motorblock des Lkw schob sich durch die Wucht des Aufpralls unter den Sattelauflieger vor sich, der Aufbau des Sattelaufliegers drückte das Führerhaus ein. Mit schwerem hydraulischem Gerät wurde nicht nur die Fahrertür entfernt, außerdem wurde die A-Säule, die als vordere linke Ecke das Dach trägt und die Türaufhängung bildet, durchtrennt. Anschließend konnte sie A-Säule mit einer Seilwinde vorsichtig nach vorne weggezogen werden, um den eingeklemmten Fahrer zu befreien. Während dieser patientenschonenden Rettung wurde der Lkw-Fahrer ständig durch einen Notarzt betreut.
Durch die Sperrung der Unterführung kam es im Berufsverkehr zu großen Stauungen. Die Unterführung auf der B10 auf der Neu-Ulmer Europastraße war in beiden Fahrtrichtungen komplett gesperrt. Deshalb hat sich auch ein Rückstau bis auf die B28 von Senden in Richtung Neu-Ulm gebildet. Auch die Ortsdurchfahrt in Wiblingen war zu, es staute sich fast bis nach Illerkirchberg. Menschen standen teils bis zu einer Stunde im Stau.
Auf der B30 von Biberach kommend in Richtung Ulm staute es sich ebenfalls. Hier kam es zusätzlich zu einem Unfall im Stau.