Neu-Ulm testet intelligentes Müllfahrzeug

Wenn falsche Stoffe in der Tonne sind, wird sie nicht geleert

Das Abfallmanagement in Neu-Ulm soll smarter werden. Ein neues Auto scannt jetzt den Biomüll und überprüft, ob etwas drin ist, was gar nicht rein darf.

Die Stadt Neu-Ulm macht einen weiteren Schritt auf dem Weg zu einem intelligenteren Abfallmanagement. Schon Anfang des Jahres wurden smarte Mülleimer aufgestellt, die den Abfall mit Solarenergie zusammenpressen, und jetzt wird ein neuer Müllwagen getestet.

Sensoren überprüfen die Mülltonne

Das Fahrzeug ist mit moderner Sensortechnik ausgestattet und scannt automatisch den Biomüll. Die eingebauten Sensoren erkennen beim Hochfahren der Tonne Stoffe, die im Biomüll nichts zu suchen haben. Das Ziel der Stadt ist es, dass im Biomüll in Zukunft keine Fremdstoffe mehr laden, um die Abfälle auch wirklich sinnvoll weiterverwerten zu können. Ist was in der Biotonne, was da nicht reingehört, schlagen die Sensoren Alarm und der Abfall wird nicht entsorgt. Stattdessen wird die Tonne ungeleert wieder zurückgestellt. Die Eigentümer werden dann per Infoschreiben darüber informiert und gebeten, künftig auf die korrekte Mülltrennung zu achten.

Mehr als 100 Tonnen aussortiert

Der erste Testlauf hat bereits gezeigt, dass die Idee durchaus sinnvoll ist. Denn nach nur zweieinhalb Stunden im Bereich Neu-Ulm West und Vorfeld wurden schon 84 von 227 Biotonnen herausgefiltert, in denen Fremdstoffe waren. Am Ende des Tages waren es dann insgesamt sogar 118. Die betroffenen Tonnen wurden zwar stehengelassen, da das neue Müllfahrzeug aber erst getestet wird, wird die Leerung nachgeholt. Die Besitzer wurden aber natürlich trotzdem gebeten, ihren Müll nochmals zu überprüfen und falsch entsorgte Gegenstände zu entfernen.

Neues Fahrzeug soll noch dieses Jahr kommen

Der Test des neuen Müllwagens wird noch bis zum 20. Juli fortgesetzt. Die Stadt bittet daher die Bürger, ihre Biotonnen ordnungsgemäß zu befüllen. In die Biotonne gehören beispielsweise Gartenabfälle, Obst- und Gemüsereste, Kaffeepulver, Teebeutel, Essensreste oder Eierschalen. Nichts im Biomüll zu suchen haben hingegen Eisen, Kunststoff, Glas, Öle, Elektrogeräte, Kot und Streu von Hunden oder Katzen, Steine, Keramik, Restmüll oder Zigaretten. Nach Ende des Testlaufs werden die Ergebnisse ausgewertet. Das neue Biomüllfahrzeug soll noch in diesem Jahr ausgeschrieben, angeschafft und auch in Betrieb genommen werden. Hierfür hat die Stadt Neu-Ulm rund 220.000 Euro eingeplant.

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