Neue Hornisse in Baden-Württemberg entdeckt

Zufall

Die Europäische Hornisse ist in Deutschland heimisch. Die Asiatische ist eingewandert und macht vor allem Honigbienen das Leben schwer. Nun ist eine dritte Art entdeckt worden - dank Fachkenntnis.

Zum ersten Mal ist nach Einschätzung von Fachleuten des Naturschutzbunds Nabu eine Orientalische Hornisse in Deutschland entdeckt worden – und zwar in Baden-Württemberg.
Allerdings gelang die Entdeckung eher durch Zufall: Eine Mannheimerin habe ein Foto eines Insekts, das sie für eine Asiatische Hornisse gehalten habe, im Meldeportal «Nabu-naturgucker.de» hochgeladen. Artenexperten des Nabu sei beim Sichten der Bilder aufgefallen, dass es sich aber um eine andere Art – die Orientalische Hornisse (Vespa orientalis) – handele. Diese sei bis dato in Deutschland nicht nachgewiesen.

Folgen für Tierwelt unklar
«Die Art kommt ursprünglich in Asien, Nordafrika und Südosteuropa vor und ist bereits aus anderen Ländern in Westeuropa bekannt», erklärte Nabu-Insektenexperte Martin Klatt. Dass sie in der Neckarstadt Mannheim aufgetaucht sei, könne mit dem städtischen, sehr warmen Umfeld zusammenhängen, hieß es. Die Hornisse könnte aber auch als blinder Passagier im Hafen angelegt haben. «Weil das Klima in Städten oft deutlich wärmer als im Umland ist, können sich wärmeliebende Arten hier oftmals als erstes ansiedeln und behaupten.»
Ob die Orientalische Hornisse negative Auswirkungen auf die heimische Fauna haben könnte, ist Klatt zufolge unklar. Viele gebietsfremde Arten seien für die Biodiversität in Baden-Württemberg völlig harmlos. Andere könnten Schäden anrichten, wie sich bei der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina) mit Blick auf Honigbienen abzeichne. Die Asiatischen Hornissen jagten im Herbst bevorzugt Honigbienen, um ihre Brut damit zu ernähren.

Auf die Farbe kommt es an
Heimisch ist hierzulande die Europäische Hornisse (Vespa crabro). Sie gilt als bedrohte Art.
Die drei Arten lassen sich laut Nabu durch ihre Farbgebung recht gut unterscheiden. Die Orientalische und die Europäische Hornisse seien etwa gleich groß, doch die Vespa orientalis sei fast gänzlich braun mit gelbem Kopfschild und Streifen am Hinterleib. Die Vespa crabro sei rötlich bis schwarz gefärbt mit schwarzen Punkten und Bändern auf gelbem Hinterleib.
Die etwas kleinere Vespa velutina wiederum sei fast schwarz mit gelben Beinen. Sie wurde den Angaben nach erstmals 2014 in Deutschland nachgewiesen, in Waghäusel bei Karlsruhe.
Stiche von Hornissen können laut Nabu schmerzhafter sein als von Bienen oder Wespen. Sie seien aber nicht giftiger. Selten könnten sie allergische Reaktionen auslösen.

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