Die Stadt Neu-Ulm investiert knapp 4 Millionen Euro in den Neubau einer Obdachlosenunterkunft in der Leibnizstraße.
Die Neu-Ulmer Obdachlosenunterkunft in der Leibnizstraße, die unter dem Namen „Nuisslheim“ bekannt ist, wird komplett neu gebaut. Sie besteht aktuell aus insgesamt vier Gebäuden aus dem Jahr 1962. Ein erstes Haus wurde bereits im Jahr 2007 durch einen Neubau ersetzt. Eine Sanierung der drei verbliebenen Gebäude mit insgesamt 30 Zimmern beziehungsweise Wohneinheiten war aus Sicht der städtischen Fachleute nicht wirtschaftlich. Stattdessen hat sich der Neu-Ulmer Stadtrat vergangenes Jahr für einen Neubau mit insgesamt 61 Einzelzimmern ausgesprochen. Alle Zimmer verfügen über eigene Toiletten und Waschbecken. Acht der Zimmer sind darüber hinaus etwas größer, zusätzlich mit einer Dusche ausgestattet und barrierefrei. Auf jedem Stockwerk gibt es Gemeinschaftsduschen. Zudem stehen ein Gemeinschaftsraum mit Küche und ein Hauswirtschaftsraum zur Verfügung. Auch Büros für Hausmeister und Sozialbetreuer gibt es. Die Gesamtkosten für den Bau belaufen sich auf 3,85 Millionen Euro.
Der Baubeginn war Anfang Februar. Gleich zu Beginn wurde die Verwaltung mit belastetem Bodenmaterial überrascht. „Wir haben bei den Erdarbeiten auf dem Grundstück Verunreinigungen durch Schwermetalle, Mineralöl und Teer vorgefunden, mit denen wir nicht gerechnet hatten“, sagt Klaus D. Laws, Abteilungsleiter Hochbau im Neu-Ulmer Rathaus. Bodenproben, die im Vorfeld der Bauarbeiten genommen wurden, hätten keine Rückschlüsse auf die schlechte Bodenqualität zugelassen. Das belastete Material wurde auf eigens dafür zugelassenen Deponien entsorgt. Die Kosten für die Entsorgung betrugen gut 130.000 Euro. Die Mehrausgaben hat der Bauausschuss in seiner Sitzung am Donnerstag genehmigt.
Die Hochbauabteilung rechnet damit, dass es nun zügig mit dem Bau vorangeht und nach der in den kommenden Tagen anstehenden Tiefengründung Ende März die Maurerarbeiten beginnen können. Im April 2022 soll alles fertig sein.