OB Ansbacher spricht bei Ulmer Friedensmahnwache

„Wir brauchen diese Utopie einer besseren, friedlicheren Welt“

Bei der wöchentlichen Ulmer Friedensmahnwache sprach Ende November Oberbürgermeister Martin Ansbacher über die Notwendigkeit, trotz schwieriger Zeiten an der Vision einer friedlichen Welt festzuhalten. Er lobte das beharrliche Engagement der Teilnehmenden gegen Krieg und Gewalt.

Auf der mittlerweile 106. Ulmer Friedensmahnwache Ende November 2024 hatte die Ulmer Friedensmahnwache Ulms Oberbürgermeister Martin Ansbacher in seiner Funktion als „Mayor for Peace“ zu Besuch. In seinem Grußwort ermutigte er die Teilnehmer weiterhin für friedliche und diplomatische Lösungen in den kriegerischen Konflikten der Welt einzustehen.

Oberbürgermeister Ansbacher bei Ulmer Friedensmahnwache

Am Neuen Brunnen (ehemals Berblinger-Brunnen) in Ulms Innenstadt findet wöchentlich immer mittwochs um 17 Uhr eine angemeldete Friedensmahnwache statt. In seiner Ansprache dort Ende November hob Ulms Oberbürgermeister Martin Ansbacher die Bedeutung des anhaltenden Engagements für Frieden und Solidarität hervor.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht weiterhin der Protest gegen den Russland-Ukraine-Krieg, den Konflikt im Nahen Osten und die Forderung nach einer Welt ohne Militär und Rüstungsindustrie. Ansbacher dankte den Organisator/-innen für ihre Beharrlichkeit und den Mut, trotz schwieriger Zeiten öffentlich für Frieden einzutreten.

Er zeigte sich erschüttert über die zunehmende Brutalität militärischer Konflikte und die gezielten Angriffe auf die Zivilbevölkerung. Dennoch betonte er, dass es unverzichtbar sei, am Ziel einer friedlicheren Welt festzuhalten – auch wenn dieses Ziel oft utopisch oder gar naiv erscheint.

„Wir brauchen die Vision einer Welt, in der Friedensmahnwachen nicht mehr nötig sind“, erklärte Ansbacher abschließend und würdigte das Engagement der Teilnehmenden als wertvollen Beitrag zur Friedensarbeit.

OB Ansbachers Begrüßung im Wortlaut

Liebe Anwesende, liebes Organisationsteam, sehr geehrte Damen und Herren,

herzlichen Dank für die Möglichkeit heute hier sprechen zu dürfen.

Zum 106. Mal treffen sich heute Friedensaktivistinnen und -aktivisten, um ihre Stimme gegen den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und den blutigen Konflikt im Nahen Osten zu erheben und sich für eine friedliche und solidarische Welt ohne Militär und ohne Rüstungsindustrie einzusetzen. Ich danke den Initiatorinnen und Initiatoren, dass Sie mich eingeladen haben, in meiner Funktion als Vertreter einer der Mitgliedstädte der Initiative „Mayor for Peace“ das Wort an Sie zu richten.

Ich hege großen Respekt für Ihre Beharrlichkeit, mit der Sie Woche für Woche für Ihre Ziele und Überzeugungen öffentlich einstehen! In Zeiten wie diesen ist es gewiss nicht einfach, Frieden anzumahnen. Und doch ist es unverzichtbar. Als Initiative mehrerer friedenspolitisch engagierter Gruppen aus der Region Ulm und Neu-Ulm repräsentieren Sie ein breites Meinungsspektrum.

Sie und mich eint, dass wir alle erschüttert sind über die Zahl und die Brutalität der militärischen Auseinandersetzungen. Uns erschüttern die Auswirkungen der Angriffe auf nicht-militärische Infrastruktur, die sich gezielt gegen die Zivilbevölkerung richten.

Frieden scheint im Moment ein weit entferntes Ziel. Manche sagen sogar: ein naives Ziel. Trotzdem bin ich davon überzeugt, dass man an diesem Ziel festhalten muss, auch wenn es zuweilen utopisch erscheint. Aber wir brauchen diese Utopie einer besseren, friedlicheren Welt, in der es keine Friedensmahnwachen mehr braucht. Noch brauchen wir Sie!

Martin Ansbacher, Oberbürgermeister der Stadt Ulm

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