Das vergangene Jahr war für die Öchsle Museumsbahn erneut ein großer Erfolg. 42.402 Fahrgäste nutzten die Züge der Museumsbahn vom 1. Mai bis zum Saisonabschluss Anfang Dezember. Damit konnte die Corona-Delle bei den Fahrgastzahlen der vergangenen beiden Jahre überwunden und zu alter Stärke zurück gefunden werden.
„Wir sind mit dieser Ergebnis sehr zufrieden und konnten die Fahrgastzahlen der vergangenen Jahre damit wieder erreichen“ sagt Andreas Albinger, Geschäftsführer der Öchslebahn-Betriebsgesellschaft. Besonders viele Familien mit Kindern hätten eine Fahrt mit dem Öchsle genossen, während die Bustouristik bislang noch in den Kinderschuhen stecke und nur wenige Fahrgäste zum Öchsle brachte. Dagegen kamen die Sonderfahrten sehr gut an. Albinger erinnert sich sehr gern an die Sonderveranstaltungen der vergangenen Saison, wie die Kulinarische Reise, den Teddybärtag oder die Mondscheinfahrten. All diese Veranstaltungen wie auch die erst vor kurzem durchgeführten Nikolausfahrten waren ausverkauft.
Die Angebote der Museumsbahn werden von Besuchern aus einem weiten Umkreis angenommen. „Wir konnten viele Besucher aus dem Allgäu, aus dem Großraum Stuttgart, dem mittleren Neckarraum aber auch Bodenseeurlauber begrüßen“, weiß Albinger. „Die sehr gute Auslastung unserer Fahrten zeigt sich auch daran, dass unser Zug in 2022 lediglich an 67 Betriebstagen zum Einsatz kam“, freut sich auch der Vorsitzende des Schmalspurvereins, Benny Bechter.
An 17 dieser Betriebstage fanden Sonderfahrten statt, davon drei mit einer Diesellok. Die Sonderfahrten wurden überwiegend von Firmen gebucht, so konnten Gäste und Mitarbeiter aus der ganzen Welt ein ganz besonderes Stück Oberschwaben erfahren. Als Firmengäste haben so Mitarbeiter aus Norwegen, Großbritannien, USA, Indien oder China eine Reise mit der Öchsle Bahn genossen.
An den regulären 50 Fahrtagen konnten mehr als 40.000 Fahrgäste begrüßt werden, im Schnitt sind das rund 800 an jedem Fahrtag. „Leere Züge kennen wir nicht, aber wir konnten stets jedem Besucher einen Sitzplatz anbieten“ sagt Andreas Albinger. Mit diesen Fahrgastzahlen zählt die Öchsle Museumsbahn zu den drei am besten frequentierten, rein museal betriebenen, Bahnen in Deutschland.
„In jedem Zug des Öchsle waren der Speisewagen, der Sommerwagen mit seinem Cabriofeeling und ein Wagen für den Fahrradtransport eingestellt. Während der Fahrt dürfen die Fahrgäste sich auf den offenen Plattformen der Wagen den Fahrtwind um die Nase wehen lassen“. „Wir bieten damit ein ganz besonderes Fahrerlebnis, das von jedem Besucher im wahrsten Sinne des Wortes erfahren werden kann“, betont Benny Bechter.
Im Lauf der Saison mussten einige Herausforderungen gemeistert werden. „Durch die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs und den damit verbundenen Kohle-Export-Stopp aus Polen war die Versorgung unserer Dampflok mit Kohle teilweise sehr angespannt“ sagt Benny Bechter. „Auch stiegen die Preise für Kohle stark an und verdreifachten sich im Verhältnis zu 2021. Dank guter Kontakte zu unseren Kohlelieferanten konnten wir diese Herausforderung jedoch gut überstehen“.
Neben den bemerkenswerten Zahlen ist Andreas Albinger ebenso wichtig, dass das Öchsle Team im Bereich museale Vermittlung viele Besucher erreicht habe. So wurden in Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk Ochsenhausen zwei ganztägige Öchsle-Seminare abgehalten. In den Bahnhöfen Warthausen und Ochsenhausen fanden zudem eine Vielzahl von Führungen statt, mit denen interessierte Besucher und Gruppen tiefer in die Geschichte des Öchsle eintauchen konnten.
Künftig wollen die Verantwortlichen der Museumsbahn die museale Wissensvermittlung für Besucher weiter ausbauen, so sollen in Zukunft museale Vorführungen rund um den Güterverkehr in Warthausen gezeigt werden. Bereits jetzt bietet der Bahnhof Warthausen mehrere historische Einrichtungen, die frei besichtigt werden können. Diese sollen in 2023 durch weitere Schautafeln für die Besucher erläutert werden.
„Die Öchsle Museumsbahn ist eine der erfolgreichsten Museumsbahnen in Deutschland und ein wichtiger Eckpfeiler der touristischen Infrastruktur des Landkreises Biberach“, lobt Landrat Mario Glaser. „Immer wieder bemerkenswert ist auch das große ehrenamtliche Engagement der Öchsle-Mitarbeiter, die das Öchsle am Springen halten“, sagt Glaser.
Während des Winters werden Loks und Wagen in den beiden Lokschuppen in Warthausen und Ochsenhausen gepflegt und gewartet. Pünktlich am 1. Mai wird die Saison 2023 dann starten. Alle Veranstaltungen des kommenden Jahres sind auf der Homepage des Öchsle bereits sichtbar und können gebucht werden. „Für die Nikolausfahrten 2023 haben wir bereits hunderte Reservierungen“ weiß Patricia Armbruster von der Touristik-Information der Stadt Ochsenhausen. Mit Zuversicht kann auf eine weiterhin erfolgreiche Entwicklung der Museumsbahn geblickt werden.