Öffentliche Infoveranstaltung am Freitag in Hochdorf: Kommt die B30-Umleitung - oder nicht?

Wird die Katastrophe abgewendet?

Seit vielen Monaten sorgt im Kreis Biberach die geplante Vollsperrung der B30 bei Hochdorf wegen Brückensanierungen für heftige Debatten. Kommt die damit befürchtete dreijährige Umleitung durch kleine Dörfer – oder nicht? Am Freitag soll Klarheit geschaffen werden.

Die geplante dreijährige Umleitung der B30 bei Hochdorf im Kreis Biberach sorgt weiterhin für große Unruhe in der Region. Nun lädt das Verkehrsministerium kurzfristig zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung ein:

Berthold Frieß, Amtschef des Verkehrsministeriums, wird gemeinsam mit dem Regierungspräsidium Tübingen den Entscheidungsprozess erläutern. Dabei soll auch aufgezeigt werden, wie Bürgerfragen, Bedenken und Vorschläge in die Entscheidung eingeflossen sind.

Wie das Ergebnis ausfällt wird mit großer Anspannung erwartet. Kommt die befürchtete B30-Umleitung durch die kleinen Dörfer – oder nicht?

Hintergrund: Massive Kritik an Umleitungsplänen

Seit vielen Monaten sorgt die geplante Vollsperrung der B30 bei Hochdorf wegen Brückensanierungen für heftige Debatten. Kritiker befürchten, dass die Entscheidung für die kostengünstigste Variante längst gefallen ist – inklusive einer mehrjährigen Umleitung, die unter anderem mitten durch Hochdorf führt.

Das hätte massive Folgen: Zehntausende Autos und Lkws würden täglich durch die Ortschaft fahren, deren Infrastruktur darauf nicht ausgelegt ist. Sicherheitsbedenken gibt es ebenfalls: Es fehlen teils Gehwege entlang der möglichen Umleitungsstrecke, die auch als Schulweg genutzt wird. Zudem warnen Rettungskräfte, dass Unfälle auf der Umleitungsstrecke zu einem völligen Verkehrskollaps führen könnten.

Bürgerinitiative und Politiker fordern Alternativen

Die Gemeinden Hochdorf, Schweinhausen und Appendorf haben bereits eine Bürgerinitiative gegen die Umleitung gegründet. Ihr Vorwurf jetzt: Alternative Vorschläge seien nicht geprüft, Gutachten ignoriert und die versprochene Bürgerbeteiligung nicht eingehalten worden.

Hochdorfs Bürgermeister Stefan Jäckle und der CDU-Landtagsabgeordnete Thomas Dörflinger setzen sich mit all ihren Möglichkeiten für eine andere Lösung ein. Es gibt tatsächlich auch gleich zwei direkte Alternativen. Sogar eine ganz ohne eine Umleitung durch die kleinen Gemeinden.

Eine endgültige Entscheidung gebe es nach Kenntnis von MdL Dörflinger noch nicht – viele Fragen seien bisher unbeantwortet geblieben.

Ob die Veranstaltung am Freitag wirklich mehr Klarheit bringt, bleibt abzuwarten. Für die betroffenen Bürger ist es die vielleicht letzte Chance, Einfluss auf die Planungen zu nehmen.

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