Ökobrücke in Ulm: Kommt sie jetzt endlich?

Medienbericht

Sie sollte ein ökologisches Vorzeigeprojekt werden, doch bei der neuen Fußgängerbrücke in Ulm aus Flachsfasern und Bioharz ging so einiges schief. Doch nun scheint sie endlich zu kommen.

Ulm bekommt eine neue Fußgängerbrücke – und zwar nicht irgendeine. Diese Brücke, die über das Flüsschen Kleine Blau in der Innenstadt führen soll, wird aus nachwachsenden Rohstoffen wie Flachsfasern und Bioharz gebaut, wie der SWR berichtet.

Aber der Weg dahin war alles andere als einfach. Mehrfach verschoben, teuer, und am Ende auch noch ein fehlerhafter Prototyp: Die „Ökobrücke“ wurde zum echten Problemkind. Doch jetzt gibt es Licht am Ende des Tunnels.

Brückenbau aus Flachs und Bioharz – ein holpriger Start

Aktuell wird die Brücke bei einem niederländischen Hersteller gebaut. Bis Mitte September soll sie fertig sein und alle Belastungstests bestanden haben. Die erste Version der Brücke hatte den Materialtests nicht standgehalten und kostete die Stadt Ulm rund 375.000 Euro. Ein herber Rückschlag, zumal der ursprünglich beauftragte Hersteller zuvor Insolvenz angemeldet hatte. Nun, beim zweiten Versuch, hofft man auf ein besseres Ergebnis.

Nachhaltig, aber nicht billig: Kosten explodieren

Die Kosten für die Brücke sind inzwischen auf rund 880.000 Euro gestiegen, wie berichtet wird. Ein zusätzlicher Kostentreiber ist der neue Unterbau der Brücke, der erst nach dem Abriss der alten Brücke notwendig wurde. Die Stadt hält dennoch an ihrem Projekt fest und sieht die Investition als Beitrag zu einer zukunftsweisenden Innovation. Durch den Einsatz von natürlichen Materialien wie Flachsfasern und Bioharz soll die Brücke später recycelbar und damit besonders nachhaltig sein.

Noch kein Termin für die Montage

Wann die Brücke endlich montiert wird, steht jedoch noch in den Sternen. Die Genehmigung für den Schwertransport von den Niederlanden nach Ulm fehlt bisher. Laut Stadtverwaltung wird diese aber „in Kürze“ erwartet. Bis die „Ökobrücke“ in Ulm steht, könnten noch einige Wochen vergehen. Doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Inzwischen wird die Brücke bereits als „Smart Circular Bridge“ gehandelt und könnte, wenn alles gut geht, als Pionierprojekt für nachhaltige Bauwerke in ganz Europa gelten.

Fazit: Ein ökologisches Vorzeigeprojekt mit Startschwierigkeiten

Die „Ökobrücke“ soll eine Innovation sein, eine Pionierarbeit in Sachen nachhaltiges Bauen. Doch die Umsetzung ist schwieriger als gedacht. Verzögerungen, Kostenexplosionen und technische Probleme haben das Projekt bisher begleitet. Bleibt abzuwarten, ob die Brücke am Ende wirklich hält, was sie verspricht. Ulm jedenfalls bleibt optimistisch – und greift tief in die Tasche.

Das könnte Dich auch interessieren

09.10.2024 Schwarzbuch prangert wieder Steuerausgaben an Der Bund der Steuerzahler (BdS) kritisiert in seinem aktuellen Schwarzbuch die Stadt Ulm scharf. Grund dafür ist der Bau einer innovativen Fußgängerbrücke, die deutlich teurer ausfällt als ursprünglich geplant. Statt der veranschlagten 330.000 Euro soll die Brücke nun rund 730.000 Euro kosten, fast das Doppelte einer herkömmlichen Brücke. Zweifel an Erfolg des Projekts Im Schwarzbuch 20.11.2024 Fanprojekt für den SSV Ulm 1846 Fußball startet im neuen Jahr Ab Januar beginnt das erste Fanprojekt in der Donaustadt. Zielgruppe sind 14- bis 27-jährige Fans des SSV Ulm 1846 Fußball, für die zwei Sozialpädagogen als Ansprechpartner gesucht werden. Die Stadt Ulm leitet das Projekt, das deutschlandweit das 71. seiner Art ist. Raum beim Donaustadion geplant Ein Standort für das Fanprojekt wird noch gesucht, idealerweise in 29.10.2024 Ulmer Nester wieder bereit Ab Montag, 4. November, werden die sogenannten Ulmer Nester, die auf dem Karlsplatz und dem Alten Friedhof aufgestellt sind, wieder für die kalte Jahreszeit bereitgestellt. Diese speziell entwickelten Schlafkapseln bieten Obdachlosen, die das Übernachtungsheim nicht nutzen, eine Möglichkeit zum Kälteschutz. Sie ergänzen das bestehende Angebot der Wohnungslosenhilfe in Ulm. Technische Ausstattung für Schutz und Sicherheit 25.10.2024 Ulm: Mit neuer Baustellen-App den Stau umfahren Der Ulmer Oberbürgermeister Martin Ansbacher ist sich sicher: „Unsere Stadt wird 2030 ein anderes Gesicht haben.“ Zahlreiche Baustellen werden den Ulmern und allen, die in Ulm unterwegs sind, viel Geduld und Nerven kosten. Um transparent über die Baumaßnahmen zu informieren, hat die Stadt Ulm eine eigene App auf den Weg gebracht. Große Bauprojekte als Herausforderung