Vom fünften Rad am Wagen kann man hier wohl kaum reden – ganz im Gegenteil. In der aktuellen Bewerbungsrunde um die Pacht des Offizierscasinos auf dem ehemaligen Barfüßer-Gelände in Neu-Ulm ist neben vier Gastronomen auch eine Gruppe Kulturschaffender an den Start gegangen – mit einer vielversprechenden Idee.
Die Idee eines Kulturzentrums scheint mehrere kreative Köpfe begeistert zu haben. Mit dabei sind Christina Richtmann (Verein Kultur-Casino), Reinhard Köhler (Geschäftsführer Verein KunstWerk), Christian Grupp (Geschäftsführer Roxy), Thomas Dietrich (Regisseur) und Gisela Koss-Prantner (Vorsitzende Iller-Rot-Günz-Sängerkreis). Zu fünft wollen sie einen Dachverband gründen, um die Umsetzung ihrer Idee zu erleichtern.
Es muss ein Ort für die Bürger werden, in dem (sie) ihre Aktivitäten durchführen und präsentieren können. – Reinhard Köhler (KunstWerk)
Ein Kulturzentrum soll dafür der passende Ort werden. Mit Konzerten und Theater könnte das ehemalige Offizierscasino wieder richtig lebendig werden. Der kommerzielle Gedanke dahinter sei wohl eher hintergründig, vielmehr solle das Zentrum die Bürger in Ulm und Neu-Ulm ansprechen. Doch auch das hat seinen Preis.
Aktuell stehe eine Summe von fünf bis sechs Millionen Euro durch die Stadt Neu-Ulm im Raum. Reinhard Köhler teilt diese Einschätzung allerdings nicht.
Wir haben eine erste grobe Kostenschätzung von unserem Architekten. Die bewegt sich um die zwei Millionen, um das Gebäude im Moment zu ertüchtigen. – Reinhard Köhler (KunstWerk)
Köhler hofft hierbei also vor allem auf Eigeninitiative. „Basics“ wie Heizungen und Elektronik müssten von Fachleuten übernommen werden, der Rest sei aber durch viel Eigenarbeit möglich.
Bewerben auf die Pacht des Areals kann man sich noch bis Ende Januar.