Er halte dies für «wahrscheinlich», teilte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Ulm am Dienstag mit. «Sobald ein erfolgversprechender Hinweis eingeht, werden die Ermittlungen wieder aufgenommen.» Dies sei etwa der Fall, wenn der Täter wegen eines anderen Deliktes eine Speichelprobe abgeben muss. Den Ermittlern liegt im Fall Bögerl eine DNA-Spur vor, die «eindeutig einem männlichen Täter zuzuordnen ist».
Am Montag hatten Staatsanwaltschaft und Polizei mitgeteilt, dass die Ermittlungen in dem Mordfall vorerst eingestellt werden, da kein Täter gefunden werden konnte. Alle Spuren seien abgearbeitet worden, sagte der Sprecher. «Es gibt aktuell keine erfolgversprechenden Ermittlungsansätze.» Noch immer gingen jedoch monatlich ein bis zwei Hinweise zu dem Fall bei der Polizei ein.
Maria Bögerl, die Ehefrau des damaligen Heidenheimer Sparkassenchefs, war am 12. Mai 2010 aus ihrem Wohnhaus in Heidenheim entführt worden. Noch am selben Tag erhielt ihr Mann den Anruf eines Unbekannten, der 300 000 Euro Lösegeld forderte. Die Übergabe des Geldes scheiterte jedoch. Anfang Juni 2010 entdeckte ein Spaziergänger dann die Leiche von Maria Bögerl an einem Waldrand wenige Kilometer vom Haus der Bögerls entfernt.
Bisher wurden mehr als 10.000 Spuren in dem Fall ausgewertet. Auch mehr als eine Million Funkzellendaten hätten die Beamten nach verdächtigen Rufnummern ausgewertet, die zur relevanten Zeit in den tatrelevanten Funkzellen eingebucht waren.
Eine der größten Herausforderungen in dem Fall sei das enorme Spurenaufkommen in den ersten Monaten nach Start der Sonderkommission gewesen. «In den ersten Monaten wurden über 5000 Hinweise und Spuren bearbeitet», sagte der Sprecher. Auch die TV-Auftritte bei «Aktenzeichen xy… ungelöst» hätten eine Vielzahl von Hinweisen gebracht. «Es gab jedoch nicht die „heiße“ Spur.» Weitere TV-Aufrufe seien derzeit nicht geplant.