Die Polizei hat eine Aktion von Klimaaktivisten am Ulmer Münster verhindert.
Man habe am Dienstagabend einen anonymen Hinweis erhalten und sei entsprechend vorbereitet gewesen, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Beamte hätten daraufhin den Bereich um überwacht und die Aktivisten abgeschreckt. Die Aktion habe nicht stattgefunden. Weitere Einzelheiten nannte der Sprecher zunächst nicht.
Drei Aktivisten hatten nach eigenen Angaben geplant, sich am Mittwochmorgen am Münster aus einer Höhe von mehr als 70 Metern abzuseilen, um ein Banner mit der Aufschrift «Wäre Jesus Klimaaktivist?» anzubringen. Am höchsten Kirchturm der Welt habe man damit für christliche Werte in der Klimapolitik werben wollen. In der Nacht teilten sie mit, dass ihr Vorhaben durchgesickert sei. Nach einem Anruf durch die Polizei habe man entschieden, dass die Aktion nicht wie geplant stattfinden könne.
Das Banner ist den Aktivisten zufolge rund 100 Quadratmeter groß und zeigt auch eine Illustration einer Bibelstelle. Nun wollen sie die Aktion «zu gegebenem Zeitpunkt bei einer anderen Kirche» wiederholen – und suchen nach einer Gemeinde, die das Banner an ihren Kirchturm hängen möchte.
Mit genau 161,53 Metern hat das Münster in Ulm den höchsten Kirchturm der Welt. Der Grundstein für das Münster, das auch als größte evangelische Kirche Deutschlands gilt, wurde im Jahr 1377 gelegt.
Bereits am Dienstag gab es einen Fall von illegaler Kletterei am Ulmer Münster.
Ein Zeuge habe am Dienstag beobachtet, wie eine Person am Außengerüst der Kirche abgestiegen sei, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Danach seien zwei Menschen unerkannt weggelaufen. Zuerst berichtete die «Südwest Presse».
Am Ulmer Münster kommt es immer wieder zu Vorfällen mit sogenannte Roofern: Die meist Jugendlichen und jungen Erwachsenen klettern ohne Sicherung auf hohe Bauwerke oder Gebäude, um sich dort zu fotografieren oder zu filmen und die Bilder in den Sozialen Medien zu veröffentlichen. Laut Polizei ist das eine Straftat: Auf Roofer können Anzeigen wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung zukommen.