In den sozialen Medien wurde gerätselt, warum am Dienstag zwei Polizeitaucher in der Blau in Ulm unterwegs waren.
Die verbeamteten Taucher gehören zur Wasserschutzpolizei und damit zum Polizeipräsidium Einsatz in Göppingen. Zusammen mit den Kollegen am Ufer waren fünf Polizisten ganztägig in und an der Blau unterwegs und suchten vor allem den Abschnitt zwischen dem Blautalcenter und dem Hauptbahnhof ab. Im Polizeijargon war es ein „deliktspezifischer Taucheinsatz“ und anders als der Begriff vermuten lässt, geht es nicht um eine bestimmte Straftat, sondern es werden in ganz Baden-Württemberg bestimmte Gewässer routinemäßig nach Diebesgut oder Beweismittel abgesucht. Gegenstände, die nicht in die Blau gehören, werden ans Ufer gebracht und dort von Polizisten begutachtet. Der aufgebrochene Tresor und das Fahrrad kommen auf den einen Stapel, damit ihn die Kriminalpolizei zur Spurensicherung abholen kann. Geschirr, ein alter Grill und ähnliche Gegenstände landen auf dem anderen Stapel, den dann die Entsorgungsbetriebe der Stadt Ulm abholen dürfen. Nebenbei füllt sich dann noch die rechte Oberschenkeltasche eines Polizeibeamten am Ufer, denn dort sammelt er die ganzen Personalausweise und Kreditkarten, die die Taucher am Grund der Blau finden. Nach wenigen Stunden sind es schon rund ein Dutzend Kreditkarten, die aus dem bis zu zwei Meter tiefen Wasser gefischt wurden, einige sind schon seit Jahren abgelaufen. Ob mit diesem Taucheinsatz nicht nur die Umwelt gesäubert wurde, sondern auch Straftaten aufgeklärt werden können, wird wohl erst in einigen Wochen oder Monaten feststehen.
Text/Foto: Thomas Heckmann