Die Staatsanwaltschaft Ulm hat Anklage wegen versuchten Mordes gegen den 63-jährigen Angeklagten erhoben.
Der Mann soll im April 2024 seine 91-jährige Mutter in deren Wohnung in Munderkingen besucht und dabei den Entschluss gefasst haben, sich und seine nicht selbständig mobile Mutter zu töten. Um dies zu erreichen, soll er einen Topf mit einem Schöpflöffel auf eine Herdplatte gestellt und diese auf Maximalstufe erhitzt haben. Der Topf überhitzte, was schließlich einen Brand in der Küche auslöste.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ging der Angeklagte nach dem Anstellen des Herdes zu seiner Mutter ins Wohnzimmer. Durch die Überhitzung des Topfes geriet die Einbauküche in Brand, und es kam zu starker Rauchentwicklung, die sich bis ins Wohnzimmer ausbreitete.
Passanten bemerkten den Brand und riefen die Feuerwehr, die Mutter und Sohn rechtzeitig aus der stark verqualmten Wohnung rettete. Beide wurden wegen des Verdachts auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Die Wohnung ist aufgrund der Rauchschäden unbewohnbar geworden.
Der Angeklagte sieht sich nun schweren Vorwürfen ausgesetzt: versuchter Mord in Tateinheit mit versuchter Brandstiftung mit Todesfolge sowie schwerer Brandstiftung.
Die Verhandlung beginnt am Donnerstag, den 17. Oktober, und sechs weitere Verhandlungstage sind geplant. Insgesamt sind elf Zeugen geladen, darunter ein psychiatrischer Gutachter, der an vier Terminen anwesend sein wird.